KOMMENTAR
Zu viele Frauen haben zu wenig Jod
Zum Thema Joversorgung in Deutschland gibt es eine gute Nachricht: Kinder bis zwölf Jahre sind inzwischen offensichtlich gut mit Jod versorgt. Der Kollege Dr. Klaus-Heinrich Bründel aus Gütersloh bestätigt in seiner Studie zur renalen Jodausscheidung bei knapp 300 Patienten Ergebnisse anderer Untersuchungen bei Schulkindern.
Doch leider gibt es auch zwei nicht so gute Nachrichten: Unverändert haben noch viele Erwachsene einen Jodmangel. Auch das ist in der Praxisstudie belegt worden. Die von Organisationen wie WHO und UNICEF empfohlene mediane Ausscheidung von mindestens 100 µg Jodid pro Liter Urin wird in Deutschland immer noch nicht erreicht.
Dazu paßt ein Ergebnis der Schilddrüsen-Initiative Papillon, wonach jeder dritte Erwachsene Schilddrüsen-Veränderungen wie eine Struma hat. Die wesentliche Ursache dafür ist nun mal ein Jodmangel.
Noch prekärer ist die Jodversorgung bei jungen Frauen: Sie haben eine geringere Jodausscheidung als Männer. Gerade gebärfähige Frauen brauchen aber viel Jod, um Fehlgeburten oder fetale Entwicklungsstörungen vorzubeugen. Besonders die Jodversorgung von Frauen bedarf also großer Aufmerksamkeit.
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