Hashimoto

Liegt es an Kupfer und Selen?

Es scheint bei Hashimoto-Patienten einen messbaren Zusammenhang zwischen Spurenelementstatus beziehungsweise Schwermetallbelastung und Schilddrüsenfunktion zu geben. Das legen jetzt Studiendaten nahe.

Veröffentlicht:

BELGRAD. Seit Längerem ist bekannt, dass Mangelzustände bei Selen, Kupfer und Zink einen ungünstigen Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben können, heißt es im aktuellen Schilddrüsenliteraturdienst unter www.infoline-schilddruese.de. Dies haben serbische Wissenschaftler zum Anlass genommen, den Zusammenhang zwischen Autoimmunthyreoiditis und verschiedenen Spurenelementen beziehungsweise Schwermetallen zu untersuchen (Exp Clin Endocrinol Diabetes 2017; 125:79–85).

Bei 22 Frauen mit einer serologisch gesicherten Autoimmunthyreoiditis und manifester Hypothyreose wurden die Serumkonzentrationen von Selen, Kupfer und Zink sowie Eisen, Aluminium, Chrom, Mangan, Kobalt, Arsen, Kadmium, Antimon, Barium, Beryllium, Blei und Nickel untersucht.

Schilddrüsenwoche

Auch 2018 gibt es wieder eine Schilddrüsenwoche. Sie findet vom 23. bis 27. April statt.

Mehr Informationen unter:

www.infoline-schilddruese.de

Als Kontrollgruppe dienten 55 Schilddrüsen-gesunde Frauen. Mit Ausnahme von Nickel und Eisen, bei denen sich kein signifikanter Unterschied zwischen Patientinnen und Kontroll-Personen ergab, wiesen alle Hashimoto-Patientinnen höhere Spurenelement- beziehungsweise Schwermetallkonzentrationen im Serum auf als die Schilddrüsen-gesunden Patientinnen der Kontrollgruppe. Bei den Patientinnen mit Autoimmunthyreoiditis wurde zudem eine geringere Kupfer / Zink-Ratio und eine höhere Zink / Selen-Ratio gefunden als bei den Kontrollen, bei der Kupfer / Selen-Ratio unterschieden sich Patientinnen und Kontrollen nicht.

Nach Adjustierung im Hinblick auf Familienanamnese (im Bezug auf Schilddrüsenerkrankungen), Rauchgewohnheiten und BMI blieben TSH und die Kupfer / Selen-Ratio als einzige unabhängige Parameter übrig, die eine Korrelation mit der FT4-Konzentration zeigten. Kadmium und FT4 waren zudem positiv korreliert mit TSH.

Selen ist Bestandteil der Dejodinasen und der Glutathionperoxidasen, die für eine adäquate Schilddrüsenhomöostase essenziell sind. Metalle wie Eisen, Kupfer, Chrom und Kobalt erhöhen über eine vermehrte Bildung freier Radikale den oxidativen Stress, andere Metalle wie Kadmium, Arsen und Blei zeigen direkte toxische Effekte durch ihre Bindung an Sulfhydrylgruppen und ihren hemmenden Einfluss auf die Glutathion-Synthese. Zink dagegen wirkt antioxidativ über seine Coenzymfunktion in mehreren Enzymsystemen. (eb)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Stethoskop auf Geldmünzen

© oppoh / stock.adobe.com / Generated by AI

EBM-Abrechnung 2026

Vorhaltepauschale 2.0: Bei 10 Kriterien ist für jeden was dabei