Testosteron per Spritze reicht Monate

MÜNSTER (grue). Ein neues Injektionspräparat normalisiert den Testosteron-Spiegel langfristig: es muß nur viermal pro Jahr gespritzt werden. Für Männer mit Hypogonadismus wird dadurch die Hormonbehandlung einfacher als bisher.

Veröffentlicht:

Die Testosteron-Spritze (Nebido®) wird ab November angeboten. Die Spritze mit 1000 mg Testosteron-Undecanoat wird intramuskulär appliziert. Sie hebt den Testosteronspiegel für zwölf Wochen in den Normbereich - bisherige Depotformulierungen müssen meist alle zwei bis drei Wochen injiziert werden.

In Münster wurden in einer offenen Studie 14 hypogonadale Männer mit dem Langzeit-Testosteron bis zu sieben Jahre behandelt. "Im Vergleich zu kurzwirksamen Testosteron-Estern treten mit dem neuen Präparat seltener Hormonschwankungen auf", sagte Privatdozent Dr. Friedrich Jockenhövel vom Evangelischen Krankenhaus Herne auf einer von Jenapharm unterstützten Veranstaltung in Münster. Die Behandlung bessere die Sexualfunktion und die Stimmungslage. Es gebe vermutlich auch günstige Effekte auf den Knochen- und Lipidstoffwechsel.

Mit der Therapie steigen zwar PSA-Wert und Prostatavolumen, meist wird der Normbereich aber nicht überschritten. Die Prostata sollte aber regelmäßig untersucht werden, gleiches gilt für den Hämoglobin- und Hämatokritwert. Mit Ausnahme leichter lokaler Reaktionen sei die Langzeitbehandlung gut verträglich, so Jockenhövel.

Sie biete sich vor allem für jüngere Männer mit Hypogonadismus und Testosteron-Defizit an. Da ältere Männer unter Androgentherapie ein etwas erhöhtes Risiko für Prostatahyperplasie haben, werden sie engmaschiger untersucht. Für sie seien andere Hormonpräparate, etwa das Testosteron-Gel Testogel®, besser geeignet.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen