Suche nach Sex-Partnern des HIV-Infizierten

NEW YORK (ple). Auf der Suche nach dem Ursprung des jetzt entdeckten, besonders aggressiven HI-Virus haben US-Ärzte in der Stadt New York inzwischen von zwei weiteren HIV-Infizierten den Aids-Erreger isoliert.

Veröffentlicht:

Das Gesundheitsamt von New York hatte am Wochenende, wie berichtet, vor einer neuen HIV-Variante gewarnt, die sie bei einem etwa 45jährigen Homosexuellen entdeckt hatte. Die Ärzte bezeichnen das Virus als 3-DCR HIV.

    Erste Ergebnisse aus dem Labor werden in einer Woche erwartet.
   

Das Besondere an dem Virus: Der Aids-Erreger ist gegen drei Klassen antiretroviraler Medikamente resistent - Nukleosid-Analoga, nichtnukleosidische Reverse-Transkriptase- und Protease-Hemmer. Zudem verkürzt das Virus offenbar drastisch die Zeit von der Ansteckung bis zum Krankheitsbild Aids.

Der schon jetzt im Frühstadium an Aids erkrankte Mann hat sich nach Angaben des Gesundheitsamtes möglicherweise erst vor wenigen Monaten infiziert. Die HIV-Infektion wurde im Dezember 2004 diagnostiziert. HIV-Infizierte können inzwischen aufgrund der breiten Palette antiretroviraler Medikamente üblicherweise jahrelang frei von Aids sein.

Nach Angaben von Dr. David Ho, Leiter des Aaron Diamond Aids Research Center in Manhatten, werden erste Ergebnisse zum Vergleich der drei HIV-Isolate etwa in einer Woche vorliegen, wie die "New York Times" berichtet. Unklar sei, so Ho, ob sich bei dem Mann Aids so rasch entwickelte, weil er die Party-Droge Speed (Metamphetamin) konsumierte, oder weil die genetische Ausstattung seiner Zellen es den HI-Viren das Eindringen erleichtert und damit letztlich die Immunabwehr rascher als üblich geschwächt hatte.

Nach Angaben von Dr. Thomas R. Frieden vom Gesundheitsamt in New York sollte die HIV-Infektion des 45jährigen gerade jene Männer, die Sex mit anderen Männern haben, veranlassen, sich und ihre Partner zu schützen.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Jahresbericht des RKI

HIV-Neuinfektionen: Das sind die Zahlen aus 2024

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuartige Ansätze

CAR-T-Zellen bilden Antikörper gegen Rheumatoide Arthritis

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?