Rotaviren sind auch über das Blut infektiös

HOUSTON (wsa). Partikel von Rotaviren, die ins Blut gelangen, sind offenbar in den meisten Fällen auch infektiös. Wie häufig die Durchfallerreger dann auch andere innere Organe infizieren können, ist aber noch unklar.

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Ein Ärzteteam um Dr. Margaret Conner vom Baylor College of Medicine in Houston hat Kinder mit Durchfallerkrankungen untersucht, bei denen durch Standardtestverfahren Rotaviren im Stuhl nachgewiesen wurden (PLoS Medicine, 4 / 4, 2007, e121).

Als Kontrollen dienten gesunde und kranke Kinder und Erwachsene mit negativem Stuhlbefund. Bei 51 von 57 Kindern mit Rotavirus-bedingten Darminfektionen waren Virusbestandteile im Blut nachweisbar. Bei allen elf der nochmals analysierten positiven Blutproben wurden auch infektiöse Rotaviren festgestellt. Die Forscher halten es für möglich, dass Atemwegserkrankungen, die häufig bei Kindern mit Rotavirusinfektionen auftreten, auf die gleichen Viren zurückzuführen sind.

Nach Schätzungen erkranken in Deutschland jährlich etwa 400 000 Kinder unter fünf Jahren an Brechdurchfall durch Rotaviren. Bisher glaubte man, dass die Viren nur die Darmschleimhaut befallen und sich normalerweise nicht im Körper ausbreiten. Die Studie bestätige Annahmen, dass eine Rotavirus-Diarrhoe nicht nur durch Untersuchung von Stuhlproben, sondern auch durch Bluttests diagnostiziert werden kann.

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