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Protonenpumpenhemmer werden mitunter abgelehnt - dann hilft Leinsamenschleim

Kollegen fragen im Internet:

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Welche pflanzlichen Mittel eignen sich gegen Entzündungen in Mund und Rachen?

Professor Karin Kraft: Eibischwurzel, Isländisch Moos und Malvenblätter oder -blüten eignen sich bei gereizten, schmerzhaften Mundschleimhäuten. Sie führen zur Reizlinderung über eine Schutzfilmbildung auf den Mundschleimhäuten und sind auch zur Behandlung von Reizhusten und Schluckbeschwerden bei Pharyngitis geeignet.

Außerdem kann man mehrmals täglich mit einer Abkochung aus Heidelbeerfrüchten, Tormentillwurzelstock oder mit Rathaniawurzeltinktur spülen oder mit dem verdünnten ätherischen Öl von Salbeiblättern gurgeln. Kleine Schleimhautläsionen können mehrmals täglich mit unverdünnter Salbei- oder Tormentilltinktur eingepinselt werden. Kamillenblüten und Thymiankraut wirken antibakteriell, virostatisch und antimykotisch und sind bei entzündeter, superinfizierter Mundschleimhaut gut geeignet.

Einer meiner Patienten will trotz bestehender Reflux-Erkrankung keinen Protonenpumpenhemmer nehmen. Gibt es pflanzliche Alternativen für eine Langzeitanwendung?

Professor Karin Kraft: Aus dem Bereich der Phytotherapie kann besonders Leinsamenschleim empfohlen werden.

Hierzu werden zwei bis drei Esslöffel eines geschroteten oder zerkleinerten speziellen Leinsamens (Linusit-Leinsamen) am Abend zuvor in einem viertel bis halben Liter Wasser eingeweicht. Morgens kurz aufkochen, durch Mulltuch Schleim vom Leinsamen trennen. Der Schleim wird in eine Thermosflasche gefüllt und handwarm über den Tag verteilt getrunken.

Um die Wirkung zu erhöhen, kann man zusätzlich ein Konzentrat aus Kamillenblüten nach der Vorschrift des Herstellers einnehmen. Es sind auch Teeaufgussbeutel mit Leinsamenschleim erhältlich.

Rund um das Thema Phytotherapie geben unsere fünf Experten im PhytoForum Auskunft

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