Forschungsansatz

Ein Atemtest zum Malaria-Nachweis?

US-Forscher haben einen Atemtest auf Malaria entwickelt. Dieser könnte eine günstige und simpel anzuwendende Alternative zu Bluttests werden.

Veröffentlicht:
Bäume locken Mosquitos mit bestimmten Duftstoffen an. Eines dieser Terpene erkennt auch ein "riechender" Malaria-Test.

Bäume locken Mosquitos mit bestimmten Duftstoffen an. Eines dieser Terpene erkennt auch ein "riechender" Malaria-Test.

© jcomp / stock.adobe.com

LONDON. Ein Atemtest könnte eine Option sein, um Malaria nachzuweisen. Wissenschaftler der Washington University in St. Louis haben einen rudimentären Geräte-Prototypen entwickelt, der eine Malaria-Infektion anhand eines bestimmten Atem-Musters erkennt. Ihre ersten Ergebnisse haben die Forscher laut BBC nun bei der Jahreskonferenz der American Society of Tropical Medicine and Hygiene präsentiert.

Der Test analysiert Atemluft auf bestimmte Duftstoffe. Laut den Wissenschaftlern ähnelt einer dieser Düfte einem Geruch, den Pinien und Nadelbäume aussondern. Mit diesem locken die Bäume Insekten zur Bestäubung an – und eben auch Malaria-übertragende Mosquitos. Der Duft kommt wohl auch im Atem infizierter Menschen vor.

Der Test erreichte bisher eine Erkennungsrate von 83 Prozent: In Malawi konnte das Gerät die Infektion bei 29 von 35 Kindern mit Fieber korrekt bestimmen.

Preiswerte Testoption?

Die Forscher hoffen, die Zuverlässigkeit des Tests steigern und einen preiswerten, einfach zu bedienenden Nachweis auf die Infektion entwickeln zu können. Denn ein nichtinvasives Verfahren, das ohne Blutproben auskäme, wäre in ländlichen Regionen von großem Nutzen. Noch steckt der Malaria-Test allerdings in den Kinderschuhen. "Der schnelle, exakte Nachweis von asymptomatischer Malaria ist eine große Herausforderung – ein solcher wird aber essenziell zur Auslöschung von Malaria sein", sagt Professor James Logan von der London School of Hygiene and Tropical Medicine. (ajo)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vergleich von Efbemalenograstim alfa und Pegfilgrastim

Studie: Fusionsprotein verhindert Neutropenien auch bei Brustkrebs

Sie fragen – Experten antworten

Nebenwirkungen: Lässt sich Fieber nach der FSME-Impfung vermeiden?

Getrübte Aussichten

Klinikpatienten sind sehr häufig mangelernährt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierverletzungen

Bis(s) zur Infektion: Das richtige Vorgehen bei Bisswunden

Grenzwerte zum 1. Juli heruntergesetzt

Wer diese Ausnahmeziffern kennt, rettet seinen Laborbonus

Lesetipps
Die unerwartete Gesprächssituation ist da, man würde gern reagieren – der Kopf scheint leer. Wie reagieren? Mit Schlagfertigkeit!

© DDRockstar / stock.adobe.com

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?