Robert Koch-Institut

Resistenz-Problematik bei Gonorrhoe

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BERLIN. Bei der Behandlung von Patienten mit Gonorrhoe ist ein Test auf die Antibiotika-Empfindlichkeit unerlässlich, um vorhandene Resistenzen aufzuspüren. Daran erinnert das Robert Koch-Institut (RKI).

Anlass ist ein Patient mit urogenitaler Gonorrhoe, der sich in Berlin mit einem Bakterienstamm mit high-level-Azithromycin-Resistenz ambulant wegen Ausfluss und Dysurie vorstellte. In den letzten zwei Jahren wurden bereits mehrmals Fälle von multiresistenten Gonorrhoe-Keimen in Australien und Großbritannien nachgewiesen, gegen die auch das letzte einsetzbare Antibiotikum Ceftriaxon versagte (Epid Bull 2019; 32/33:299 – 300).

Der intensive Einsatz von Azithromycin zur Behandlung bei anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI), zum Beispiel Chlamydia trachomatis oder Mycoplasma genitalium, habe in den letzten Jahren zu einer zunehmenden Resistenzentwicklung gegenüber Azithromycin bei Neisseria gonorrhoeae und anderen STI-Erregern geführt, heißt es. Das stelle ein globales Problem dar und berge das Risiko eines kaum therapierbaren, hochresistenten Erregers.

Eine Therapieerfolgskontrolle sollte deshalb stets erfolgen. Fälle von ungewöhnlicher Resistenz und Therapieversagen sollten zeitnah an das Konsiliarlabor für Gonokokken und das Robert Koch-Institut gemeldet werden. Konsiliarlabor und RKI arbeiten seit 2013 im Gonokokken-Resistenz-Netzwerks GORENET gemeinsam mit Laboren aus ganz Deutschland zusammen, um die Resistenzsituation der Gonorrhoe in Deutschland möglichst aussagekräftig abzubilden. (mmr)

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