Gute Prognose bei Hepatitis C

ROTTERDAM (eis). Hepatitis-C- Patienten, bei denen sich sechs Monate nach einer Interferon-Monotherapie kein Virus mehr im Blut nachweisen läßt, haben langfristig eine gute Prognose. Rückfälle sind selten und die Sterberaten im Vergleich zur Normalbevölkerung nicht erhöht, wie jetzt eine niederländische Studie ergeben hat.

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In der Untersuchung waren 286 Hepatitis-C-Patienten (15 davon mit Zirrhose) mit komplettem Ansprechen auf eine Interferon-Monotherapie über 59 Monate nachbeobachtet worden, wie Professor Solko W. Schalm vom Erasmus University Medical Center in Rotterdam und seine Kollegen berichten (Gut 53, 2004, 1504).

Insgesamt 4,7 Prozent der Patienten bekamen während dieser Zeit einen Rückfall. Keiner der Patienten erkrankte an einem hepatocellulären Carcinom (HCC), allerdings dekompensierte die Lebererkrankung bei zwei Patienten (ein Prozent).

Die Sterberate sei bei den Untersuchten mit 1,4 Prozent nicht höher gewesen als in der Normalbevölkerung, so Schalm. Ergebnisse einer Leberbiopsie vor und nach der Therapie lagen von 110 Patienten vor. Bei knapp jedem dritten von ihnen (29 Prozent) hatte sich die Fibrose zurückgebildet, bei nur sechs Prozent war sie fortgeschritten.

"Hepatitis-C-Patienten ohne Zirrhose, bei denen sechs Monate nach Therapie kein Virus mehr nachweisbar ist, können als geheilt betrachtet werden", sagt Schalm. Das gilt nach Ansicht der Forscher nicht nur für die hier untersuchte Interferon-Monotherapie, sondern auch für den heutigen Therapiestandard mit pegyliertem Interferon plus Ribavirin.

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