Erschreckende Zahlen

52 Millionen Kinder mit Hepatitis infiziert

25 mal mehr Kinder sind weltweit an Hepatitis als an HIV/Aids erkrankt. Diese Zahlen wurden jetzt auf dem World Hepatitis Summit in Brasilien benannt.

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Impfschutz – nicht überall gewährleistet. Nach Zahlen der World Hepatitis Alliance waren 2016 etwa 48 Millionen Kinder unter 18 Jahren mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert.

Impfschutz – nicht überall gewährleistet. Nach Zahlen der World Hepatitis Alliance waren 2016 etwa 48 Millionen Kinder unter 18 Jahren mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert.

© JPC-PROD / Fotolia

SAO PAULO. Schätzungsweise insgesamt 325 Millionen Menschen sind weltweit mit Hepatitisviren infiziert, wie die World Hepatitis Alliance aus Anlass des Weltkongresses in Sao Paulo in Brasilien berichtet. Nach diesen Zahlen aus dem Jahr 2016 sind darunter vier Millionen Kinder unter 19 Jahren mit Hepatitis C und 48 Millionen Kinder unter 18 Jahren mit Hepatitis B. Bei den meisten Kindern sei davon auszugehen, dass keine ordentliche Diagnose und Therapie erfolge, klagte Raquel Peck, CEO der World Health Alliance. Im Vergleich dazu stehe eine Zahl vom 1,2 Millionen Infektionen bzw. Erkrankungen mit dem HI-Virus.

Nach einer aktuellen Analyse aus den USA vom Center of Disease Analysis kamen 80 Prozent der Hepatitis C Infektionen in nur 21 Ländern vor – vor allem in Entwicklungsländern. In den meisten Fällen sei das Virus von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft übertragen worden.

Doch weder für Mutter noch Kind stehe in der Regel in diesen Ländern eine der wirksamen modernen HCV-Medikationen zur Verfügung. Kinder, die nach dem älteren Therapieregime mit pegyliertem Interferonen behandelt würden, litten mit zudem häufig an Nebenwirkungen wie Wachstumsverzögerung und Gewichtsverlust.

Die Forderung der World Health Alliance an internationale Gesundheitsorganisationen lautet daher, Schwangere vermehrt auf Hepatitis C zu screenen und Patienten den Zugang zu effektiven Therapeutika zu erleichtern. Außerdem sollte die Hepatitis-B-Impfung unterstützt werden. So sei die Vakzine zwar in 84 Prozent aller Länder verfügbar. Allerdings erhielten weltweit nach wie vor weniger als 39 Prozent der Neugeborenen die initiale Impfung. (run)

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