Kommentar – Impferfolge
Medizinisches Wunder
In Industrieländern müssen Ärzte Impfungen oft anbieten wie Sauerbier. Grund dafür ist der große Erfolg beim Kampf gegen impfpräventable Krankheiten: Die Schrecken von Diphtherie, Polio oder invasiven bakteriellen Infektionen kennt bei uns fast niemand mehr, Impfreaktionen aber schon.
In Entwicklungsländern ist das anders: Dort gehören sterbende Kinder mit Pneumonie, Meningitis oder Sepsis leider häufig noch zum Alltag. Impfungen etwa gegen Masern oder Polio werden dort als ein großer Segen wahrgenommen.
Mit den konjugierten Vakzinen haben zudem "Public Private Partnerships" vor einigen Jahren in vielen armen Ländern eine neue Generation von Impfstoffen verfügbar gemacht.
Und weitgehend unbeachtet von uns vollzieht sich damit ein medizinisches Wunder: Über 1,4 Millionen Kinderleben sind nach Studiendaten weltweit binnen 15 Jahren mit Hib- und Pneumokokken-Impfstoffen gerettet worden. Eine weitere Erfolgsstory gibt es im Meningitis-Gürtel von Afrika.
In den Ländern dort gab es in den 1990er-Jahren noch Ausbrüche mit 10.000 bis 100.000 Hirnhautentzündungen. Meningokokken-Impfprogramme haben das Ausmaß der Epidemien auf wenige 100 Fälle reduziert. Auch bei uns sollten solche Fakten die Wertschätzung für Impfungen wieder erhöhen!
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