Virustatika könnten Grippe-Pandemie bremsen

ATLANTA (eis). Eine Grippe-Pandemie ließe sich durch gezielte medikamentöse Prophylaxe (targeted antiviral prophylaxis, TAP) wirksam eindämmen, meinen US-Forscher. Dabei würden Infizierte isoliert und Kontaktpersonen präventiv mit Amantadin oder Neuraminidasehemmern (zugelassen für die Prophylaxe ist Oseltamivir) behandelt.

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Anhand der Asiengrippe von 1957/58 haben Dr. Ira Longini vom Emory University Health Sciences Center in Atlanta und seine Kollegen berechnet, wie sich die TAP in der US-Bevölkerung auf die Erkrankungsraten auswirken würde. Bei der Pandemie waren in den USA etwa 33 Prozent der Bevölkerung erkrankt und 70 000 Menschen gestorben (Sterberate von 0,58 pro 1000).

Würde TAP ab dem ersten Tag der Identifizierung eines Pandemie-Virus für acht Wochen eingesetzt, dann würden nur zwei Prozent der Bevölkerung krank und die Sterberate auf 0,04 pro 1000 gesenkt, so die Forscher in einer Mitteilung der Universität. Dies habe etwa den Effekt wie die Impfung von 80 Prozent der Bevölkerung.

"Die Beschaffung von Virustatika und eine Strategie zur Verteilung wären eine erste Abwehrmaßnahme. Währenddessen ließe sich Impfstoff zur Prävention weiterer Erkrankungswellen herstellen", so die Forscher. Die Studie soll im "American Journal of Epidemiology" veröffentlicht werden.

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