Modellrechnung bei Grippe

Vorteil bei tetravalenter Impfstrategie

Mit tetravalenten Impfstoffen ließen sich Mortalität und Morbidität bei Grippe weiter reduzieren.

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MÜNCHEN. Im Gegensatz zu den trivalenten Grippe-Impfstoffen decken tetravalente Impfstoffe außer den zwei Influenza-A-Stämmen H1N1 und H3N2 und einer Influenza-B-Linie auch eine zweite BLinie ab.

Diese Erweiterung wäre in vielen Wintern sinnvoll, weil die B-Linie der trivalenten Impfstoffe oft nicht mit den zirkulierenden B-Viren übereinstimmt. Auch in der vergangenen Grippe-Saison gab es einen ausgeprägten BLinien-Mismatch, berichtet GlaxoSmithKline in einer Mitteilung.

Eine tetravalente Impfstrategie wäre daher im Vergleich zur herkömmlichen Strategie effektiver und kostensparend, wie die Modellrechnung e4FLU ("e" steht für "economic") ergeben hat (PharmacoEconomics 2016; online 19. September).

In dem Simulationsmodell wurde die epidemiologische Dynamik der Influenza binnen 40 Jahren analysiert (1993-2033). Mit den Daten ermittelten die Forscher dann, wie viele Krankheits- und Todesfälle verhindert und welche Kosten vermieden werden könnten, würden die herkömmlichen trivalenten Impfstoffe durch tetravalente ersetzt.

Das Ergebnis: Mit tetravalenten Impfstoffen ließen sich jährlich im Schnitt zusätzlich 262 Todesfälle, knapp 5700 Hospitalisierungen und über 270.000 Influenzafälle vermeiden, berichtet GSK in der Mitteilung

 Dadurch könnten etwa 145 Millionen Euro an Produktionsausfallkosten und 22 Millionen Euro an Krankenkassenleistungen eingespart werden. Nach Abzug der zusätzlichen Kosten für die tetravalente Impfung von etwa 98 Millionen Euro ergebe sich dabei eine Nettoersparnis von über 70 Millionen Euro. (eb)

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