Meningokokken

Keim wandert von Afrika nach Europa

Meningokokken-W-Erkrankungen nehmen in westlichen Ländern zu.

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DÜSSELDORF. In Industrieländern steigen die Zahlen von Infektionen mit Neisseria meningitidis vom Serotyp W an.

Das ist in Australien und Tasmanien der Fall, aber auch in Europa – etwa in den Niederlanden und England. Meningokokken W dominierten bisher im Meningitis-Gürtel von Afrika südlich der Sahara. In Europa gibt es vor allem MenB und -C.

MenW-Infektionen verlaufen besonders oft tödlich, warnt das CRM Centrum für Reisemedizin in einer Mitteilung.

Und weil sich das Spektrum der zirkulierenden Meningokokken ändert, sollten sich Reisende, vor allem Austauschschüler und -studenten, gegen alle impfpräventablen Serotypen (A, B, C, W und Y) impfen lassen.

In den Niederlanden sind 2018 bereits 57 Personen an MenW-Meningitis erkrankt und elf gestorben. Damit liegt dort die Zahl der MenW-Infektionen bereits jetzt schon über der – ebenfalls hohen – Zahl vom ganzen Jahr 2017.

Die niederländische Regierung hatte bereits vergangenes Jahr Reihenimpfungen beschlossen, um Kleinkinder und Grundschüler mit einem Kombiimpfstoff gegen die Serotypen ACW und Y zu schützen.

"Auch in England, wo sich bereits vor einigen Jahren ein Anstieg dieses Serotyps bemerkbar machte, wurde 2016 der Vierfachimpfstoff in das staatliche Impfprogramm aufgenommen", sagt Professor Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.

Dort ersetzte er den Einfachimpfstoff gegen Meningokokken vom Typ C. In Deutschland ist weiterhin nur die Impfung gegen Meningokokken vom Typ C im Impfkalender der Ständigen Impfkommission (STIKO) vorgesehen. (eb/eis)

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