Schweinegrippe-Impfung: Sinnlose Umfragen, falsche Prognosen
Nur neun Prozent der Baden-Württemberger wollten sich nach einer DAK-Umfrage Anfang September gegen Schweinegrippe impfen lassen. Ähnliche Befragungen hat es in den vergangenen Wochen in vielen Teilen der Republik gegeben, und immer wieder ergab sich ein nur sehr geringes Interesse für den Impfschutz.
Dass solche Stimmungsbilder im sonnigen Herbst nicht viel wert gewesen sind, zeigt jetzt die aktuelle Entwicklung. Kaum bahnt sich eine Schweinegrippe-Welle in Deutschland an, laufen überall Menschen von einer Praxis zur anderen, um sich impfen zu lassen. Angesichts von Engpässen gibt es Wartelisten für Impfwillige, und bei einigen wird es wohl Wochen dauern, bis sie den Schutz bekommen können. Die bestellten Impfstoffdosen werden nämlich erst nach und nach bis zum Januar ausgeliefert, weil sich die aufwendige Produktion der Vakzine nicht beschleunigen lässt.
Bei so viel Ansturm ist es wichtig, besorgte Menschen zu beruhigen und sich auf besonders Gefährdete zu konzentrieren: Menschen in medizinischen Berufen, chronisch Kranke und Schwangere. Wichtig ist auch, die Impfung weiter zu propagieren, wenn der erste Ansturm vorüber sein sollte. Der Winter ist lang und damit das Risiko für H1N1-Infektionen.