Kommentar
Impfung gegen Schweinegrippe: Die Textbausteine der Medien
Als vor einigen Jahren die Vogelgrippe das mediale Großereignis war, hieß es unisono und stereotyp: "... das auch für den Menschen gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 ...". Zwar stirbt jeder Zweite mit H5N1 Infizierte, doch ist es extrem selten, dass Menschen mit dem Virus infiziert werden. Kein Grund also, für den Angst machenden Textbaustein.
Jetzt haben wir die Schweinegrippe-Pandemie und sogar ausreichend Impfstoff, aber auch einen neuen Textbaustein der Medien: "... die umstrittenen Wirkverstärker" oder "... die in der Kritik befindlichen Wirkverstärker ...". Und das mediale Dauerfeuer hatte Wirkung. Die Impfbereitschaft ist niedrig. Die STIKO rät, Schwangere bevorzugt mit Spaltimpfstoff ohne Adjuvans zu impfen.
Doch eines muss klar sein: Auch die jetzt in Deutschland verfügbare Vakzine von CSL Biotherapies, der sogenannte Schwangeren-Impfstoff, ist eben nicht an Schwangeren getestet. Kein Arzneimittel ist das! Es gibt nur mehr Erfahrungen bei Schwangeren mit dieser Art Impfstoff. Nicht mehr und nicht weniger.
Eines bleibt: die Fehlbildungsrate Neugeborener von etwa zwei Prozent - bei ungeimpften Frauen und bei womit auch immer geimpften. Das darf nie vergessen werden.
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