Humane Papillomviren

Zu wenige Jungen gegen HPV geimpft

Mehr Mädchen als Jungen sind gegen humane Papillomviren (HPV) geimpft. Das belegen Daten des Unternehmens INSIGHT Health.

Veröffentlicht:
Von allen seit Juni 2018 bis Mai 2019 gegen HPV geimpften Kindern und Jugendlichen sind 21 Prozent männlich.

Von allen seit Juni 2018 bis Mai 2019 gegen HPV geimpften Kindern und Jugendlichen sind 21 Prozent männlich.

© Zinkevych / Getty Images / iStock

WALDEMS-ESCH. Einer Auswertung von INSIGHT Health zufolge ist jeder fünfte gegen das HP-Virus geimpfte Jugendliche männlich (21 Prozent). In den neuen Bundesländern sind es hierbei doppelt so viele Jungen wie in den alten (39 Prozent).

Da HPV nicht nur bei Mädchen, sondern auch bei Jungen noch Jahre nach der Infektion Krebs verursachen können, ist die Impfung für Jugendliche beider Geschlechter empfohlen.

Die Auswertung nutzte eigenen Angaben zufolge Daten von circa 77 Prozent aller gesetzlich versicherten Patienten in Deutschland. Von allen seit Juni 2018 bis Mai 2019 gegen HPV geimpften Kindern und Jugendlichen sind 21 Prozent männlich. Auffällig ist, dass sich davon fast 60 Prozent zwischen 12 und 15 Jahren impfen ließen. Bei Mädchen ist dieser Anteil mit 62 Prozent etwas höher.

Bei den Neun- bis Elfjährigen gestaltet sich der Trend hingegen andersrum: 17 Prozent der gegen HPV geimpften Jungen bekamen den Impfstoff in dieser Altersspanne verabreicht; bei den Mädchen sind es hingegen zwei Prozentpunkte weniger. Beachtenswert ist außerdem, dass zwischen Juni 2018 und Mai 2019 bei beiden Geschlechtern rund ein Viertel erst zwischen 16 und 17 Jahren gegen die HP-Viren geimpft worden ist – und damit deutlich später als es von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen ist.

Auch regionale Unterschiede bei der HPV-Impfquote

Neben den Auffälligkeiten der HPV-Impfquoten je nach Altersgruppe seien auch regionale Unterschiede festzustellen. So hätten von allen Kindern und Jugendlichen von neun bis 17 Jahre, die zwischen Juni 2018 und Mai 2019 gegen HPV geimpft worden sind, 39 Prozent Jungen und 61 Prozent Mädchen im Osten Deutschlands die Impfung erhalten. Diese Verteilung ist im Westen gegenteilig strukturiert: Rund die Hälfte weniger, also nur 20 Prozent aller gegen HPV geimpften Kinder und Jugendliche waren in den alten Bundesländern männlich; entsprechend waren 80 Prozent weiblich.

Seit Mai 2007 empfiehlt die STIKO für Mädchen die Impfung gegen HPV – seit 2014 bereits ab dem Alter von neun bis 14 Jahren nach einem 2-Dosen-Schema. Die Impfung soll insbesondere vor Gebärmutterhalskrebs schützen.

Doch das Virus kann auch Jungen gefährlich werden: Manche Typen des Virus können Haut- und Genitalwarzen hervorrufen, andere können auch nach jahrelanger Inaktivität bösartige Gewebeveränderungen nicht nur an Gebärmutterhals, Vagina und Vulva, sondern auch an Penis, After und im Mund-Rachen-Bereich verursachen.

Daher rät die STIKO seit Juni 2018 auch Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren zur HPV-Impfung. Diese sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr und spätestens bis zum Alter von 17 Jahren erfolgen. Findet die erste Impfung gegen die Viren im Alter von 15 Jahren oder älter statt, sind drei Impfungen nötig. (eb)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

© William - stock.adobe.com

Anstieg angehen:

Pneumokokken-Kinderimpfquote steigern!

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Familie_Strandperle_19966847.jpg; 19966847, Familie; MKC; Lizenzfrei; Strandperle; Bildnummer 19966847; Rechnungsnummer R6745624033; Lizenznehmer: MSD Sharp & Dohme GmbH, München

© Shutterstock / MKC

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
HPV-Impfung für Erwachsene

© syedfahadghazanfar / shutterstock

Eine Rechnung, die aufgeht!

HPV-Impfung für Erwachsene

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

© Springer Medizin Verlag

Erfolge der CML-Therapie mit besserer Verträglichkeit steigern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was bringen die neuen Hybrid-DRG für die Praxis, Herr Henniger?

Primärprävention

Empfehlungen aktualisiert: LDL-Cholesterin wann und wie senken?

Lesetipps
Ein Kopf mit Puzzelteilen.

© Belight / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

IQWiG erkennt keinen Zusatznutzen für Alzheimer-Antikörper Lecanemab