Gallenstein-Mittel zum Schutz vor Darmkrebs geprüft

BERLIN (gvg). Zur langfristigen Chemoprävention kolorektaler Karzinome wird verstärkt auch Ursodeoxycholsäure (UDCA) geprüft.

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Aus vielen Tierversuchen und Versuchen mit tierischen und menschlichen Zellkulturen gibt es Hinweise auf einen solchen krebspräventiven Effekt, wie Dr. Marc Bissonnette von der Universität Chicago berichtet hat. Bei einem Symposium der Falk Foundation in Berlin erläuterte er, wie UDCA (etwa Ursofalk®) gleich an mehreren Stellen der Adenom-Karzinom-Sequenz die Krebsentstehung hemmt.

Die Adenom-Karzinom-Sequenz beschreibt den Übergang gutartiger Polypen des Dickdarms in maligne epitheliale Tumoren. Über einen im Detail noch unklaren Mechanismus würden durch UDCA zum Beispiel Mutationen im K-Ras-Gen gehemmt, eine der frühen genetischen Veränderungen beim Übergang vom Adenom zum Karzinom.

Auch die Synthese des Enzyms Cyclooxygenase 2 wird durch UDCA gebremst. An dieser Stelle trifft sich diese chemopräventive Strategie mit der der COX-2-Hemmung. Insgesamt belegten die vorliegenden Labordaten, daß UDCA sowohl die Tumorentstehung hemme als auch die Proliferationsphase eines kolorektalen Karzinoms bremsen könne, so Bissonnette.

Daß das alles nicht nur im Labor schön aussieht, sondern auch der Überprüfung in klinischen Studien standhalten könnte, geht aus ersten Erfahrungen in einer randomisierten Doppelblindstudie bei Patienten nach Polypektomie hervor.

Hier entwickelten sich unter einer drei Jahre geführten Chemoprävention mit 8 bis 10 mg UDCA pro kg Körpergewicht pro Tag 39 Prozent weniger Adenome mit histologisch hochgradigen Dysplasien (J National Cancer Inst 97/11, 2005, 846).

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