Aggressiver Brustkrebs

Studie bestätigt Nutzen von Mammographie-Screening

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MÜNSTER. Nach einer Analyse von Forschern der Universität Münster kann durch das Mammographie-Screening aggressiver Brustkrebs früher erkannt werden (Fortschr Röntgenstr 2018; online 13. August).

Wie die Uni mitteilt, haben die Forscher mit Hilfe des Landeskrebsregisters Nordrhein-Westfalen 53.375 Untersuchungen aus der Zeit der Einführung des Mammographie-Screening-Programms hinsichtlich der Feststellung von Brustkrebs im Screening und im nachfolgenden zweijährigen Intervall nach unauffälliger Screening-Untersuchung ausgewertet. Aus den Daten wurde die Erkennungsrate invasiver Mammakarzinome ermittelt. Basierend auf immunhistochemischen Untersuchungen, der Bestimmung von Hormonrezeptoren und des Her2-neu-Status, wurden Subgruppen hinsichtlich der Tumoraggressivität gebildet: Her2?-positive und triple-negative Karzinome wurden als aggressiv definiert.

Die detaillierte Analyse der aggressiven Mammakarzinome zeigt unter Hormonrezeptor-negativen und Her2-positiven Karzinomen sechsfach höhere und unter triple-negativen Karzinomen zweifach höhere Erkennungsraten im Screening als im Intervall. Aggressive invasive Mamma-Ca werden mit der höchsten Rate unter 60?- bis 69-jährigen Frauen im Screening diagnostiziert. Die Stadien-Verteilung der aggressiven invasiven Mammakarzinome ist im Screening günstiger als im Intervall.

Das Mammographie-Screening ermögliche offensichtlich eine frühzeitigere Diagnose auch der aggressiven Tumorsubtypen, heißt es in der Mitteilung der Uni. Diese Erkrankungsgruppe ist bei Frauen ab dem 60. Lebensjahr häufiger als bei Frauen zwischen 50 und 59 Jahren. "Die Ergebnisse sind ein weiterer Beleg, dass eine systematische Brustkrebs-Früherkennung Sinn macht", wird Professor Walter Heindel vom Referenzzentrum für Mammographie des Uniklinikums Münster zitiert. (eb)

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