M. Crohn

TNF-alpha-Blockade auch bei jungen Patienten

Morbus Crohn ist bei Kindern und Jugendlichen häufig schwer ausgeprägt. TNF-alpha-Inhibitoren wie Adalimumab haben dann ihren festen Platz in der Therapie.

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HAMBURG. Morbus Crohn macht auch vor Kindern und Jugendlichen nicht Halt. Etwa ein Viertel der Patienten ist zum Zeitpunkt der Diagnosestellung noch keine 18 Jahre alt. Davon sind 25 Prozent jünger als zehn Jahre, manche sogar jünger als fünf Jahre. Nur bei einem kleineren Teil dieser jungen Patienten wird eine leichte Krankheitsaktivität festgestellt, so Professor Jan Däbritz vom Universitätsklinikum Rostock bei einer von AbbVie Deutschland unterstützten Veranstaltung in Hamburg.

Adäquate Therapie erforderlich

Meist liegt eine hohe Krankheitsaktivität vor, die eine adäquate Therapie erfordert. Schlagen eine exklusive enterale Ernährungstherapie, Steroide und / oder ein Immunsuppressivum fehl, sind TNF-alpha-Inhibitoren für die Remissionsinduktion und den Remissionserhalt indiziert.

So ist Adalimumab (Humira®) explizit zugelassen zur Behandlung des mittelschweren bis schweren, aktiven Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von sechs Jahren, die nur unzureichend auf eine konventionelle Therapie, einschließlich primärer Ernährungstherapie und einem Glukokortikoid und / oder einem Immunsuppressivum angesprochen haben oder die eine Unverträglichkeit gegenüber einer solchen Therapie haben oder bei denen eine solche Therapie kontraindiziert ist.

Bei Risiko auch initial einsetzen

Insbesondere wenn Risikofaktoren vorliegen, können TNF-alpha-Inhibitoren bereits initial zur Remissionsinduktion indiziert sein, erläuterte der Kindergastroenterologe bei der Veranstaltung in Hamburg. Dazu gehören tiefe Ulzerationen im Kolon, eine anhaltend hohe Entzündungsaktivität trotz adäquater Therapie, ausgedehnter Befall, eine strikturierende oder penetrierende Erkrankung oder auch eine deutliche Wachstumsretardierung.

Die Dauer der Erhaltungstherapie beträgt mehrere Jahre beziehungsweise bis zum Abschluss der Pubertät. Däbritz warnte gleichzeitig vor einem zu sorglosen Umgang mit Steroiden: "Kortikosteroide sollten mit Blick auf die körperliche Entwicklung der Patienten zurückhaltend eingesetzt werden." (feb)

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