Impulssammler im Hirn überträgt Signale auf PC

GÖTTINGEN (dpa). Mit Hilfe einer implantierten Schnittstelle zwischen Gehirn und Computer können sich vollständig gelähmte Menschen mit ihrer Außenwelt verständigen. Sie benötigen dafür keinen einzigen Muskel.

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An der Universität Tübingen seien Versuche mit 17 Patienten erfolgreich verlaufen, sagte Professor Niels Birbaumer von der Universität am Donnerstag bei der Tagung der Deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft in Göttingen. Die Patienten lernten, mit ihren Gedanken elektrische oder magnetische Signale im Gehirn zu erzeugen. Mit Hilfe eines unter die Kopfhaut gepflanzten Moduls werden diese an einen Computer weiter geleitet. Mithilfe der Signale können Buchstaben oder Wörter gebildet werden.

Die Forschung sei aber erst am Anfang, sagte Birbaumer. Die Methode sei noch sehr langsam. Derzeit könnten Patienten allenfalls ein Wort pro Minute bilden. Das Verfahren sei für die Betroffenen zudem sehr mühsam. Nach etwa einer Stunde konzentrierter Kommunikation müßten sie sich mehrere Stunden erholen.

Die Brain-Computer-Interface (BCI) genannte Schnittstelle werde vor allem bei Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) eingesetzt, sagte Birbaumer. An dieser Krankheit leiden zum Beispiel der Maler Jörg Immendorff oder der Physiker Stephen Hawking. In Deutschland sind nach Birbaumers Schätzungen mehrere Tausend Menschen betroffen. Die Ursache von ALS ist noch unbekannt.

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