Auch gereinigtes Botulinumtoxin mindert Spastik

WIESBADEN (ner). Das neue gereinigte Botulinumtoxin-A-Präparat Xeomin® enthält keine Komplexproteine, die als Ursache für eine unerwünschte Antikörperbildung gelten. Im Vergleich mit einem klassischen Präparat ist die Wirksamkeit aber identisch.

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Die Antikörperbildung kann bei der oft notwendigen dauerhaften Botulinumtoxin-Behandlung für Patienten das Aus für die Therapie bedeuten. Dies treffe besonders auf Patienten mit zervikaler Dystonie zu, sagte Privatdozent Dr. Dirk Dressler von der Universitätsklinik in Rostock.

Außerdem kann die Antikörperbildung bei der Dosisfindung zu Problemen führen sowie häufige Re-Injektionen (kürzer als in 12-Wochen-Intervallen) erforderlich machen, wie Dressler beim Neurologen-Kongreß gesagt hat. Das erst seit kurzem zugelassene Botulinumtoxin-Präparat enthalte nur noch die biologisch aktive Neurotoxinkomponente Apotoxin, versicherte Dressler bei einer vom Unternehmen Merz unterstützten Veranstaltung.

Zusätzliche Komplexproteine, die als Ursache für die Immunreaktionen mancher Patienten gelten sowie nicht-toxische Begleitproteine wurden entfernt. In mehreren doppelblinden und randomisierten klinischen Studien hat sich das Präparat als ebenso wirksam und verträglich erwiesen wie das Vergleichspräparat Botox®, etwa in einer Studie mit 256 Blepharospasmus-Patienten.

Das sei auch in der bis jetzt größten klinischen Studie zur Botulinumtoxin-Therapie mit insgesamt 463 Patienten mit zervikaler Dystonie mit dominierender rotatorischer Komponente so gewesen: Dabei gingen nach mindestens zwei Behandlungsserien mit beiden Präparaten die Spastik sowie die Schmerzen zurück, gemessen etwa anhand einer visuellen Analogskala, sagte Professor Reiner Benecke aus Rostock.

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