Stillen schützt nicht vor einem MS-Schub

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TORONTO (hem). Vermag Stillen nach der Schwangerschaft die Schubfrequenz bei Multipler Sklerose besser zu senken als jede immunmodulatorische Therapie? Diese Hypothese wurde im vergangenen Jahr anhand einer kleinen Studie aufgestellt. Jetzt ist sie von einer italienischen Arbeitsgruppe beim Kongress der US-Neurologen in Toronto in Zweifel gezogen worden.

Dr. Emilio Portaccio aus Florenz berichtete von einer Studie aus 21 MS-Zentren in Italien aus den Jahren 2002 bis 2008. Darin wurden 302 MS-Patientinnen nach der Geburt eines Kindes über mindestens ein Jahr nachbeobachtet. Stillen erwies sich dabei nur marginal als ein Faktor für ein geringeres Risiko, post partum weitere Schübe zu erleiden.

Als einzig signifikanter Prädiktor für die Schubrate nach der Entbindung hat sich vielmehr die Schubrate vor der Schwangerschaft herausgestellt. Nach Auffassung von Portaccio sollte die Assoziation genau anders herum interpretiert werden: Frauen mit niedrigerer Schubfrequenz und geringerer Krankheitsaktivität neigen eher dazu, ihr Kind zu stillen.

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