Ziprasidon wirkt schneller als Haloperidol

NEU-ISENBURG (mut). Eine Therapie, bei der das Atypikum Ziprasidon erst intramuskulär und dann oral verabreicht wird, wirkt schneller gegen Schizophrenie-Symptome als ein vergleichbares Behandlungsschema mit Haloperidol. Zudem wird Ziprasidon besser vertragen.

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Das hat eine Studie mit 527 Patienten mit einer akuten Schizophrenie-Episode ergeben (Psychopharmacology, 178, 2005, 514). In der sechs Wochen dauernden Studie erhielten die Patienten zunächst intramuskulär entweder Ziprasidon (in Deutschland als Zeldox® erhältlich), und zwar je nach Bedarf Injektionen mit 10 bis 20 mg, jedoch insgesamt nicht mehr als 40 mg pro Tag. Oder sie bekamen Haloperidol 2,5 bis 5 mg, jedoch nicht mehr als 10 mg pro Tag.

Nach drei Tagen wurde die Therapie oral fortgesetzt. In der Ziprasidon-Gruppe bekamen die Patienten täglich 40 bis 80 mg des Atypikums, in der Haloperidol-Gruppe 5 bis 20 mg des klassischen Antipsychotikums.

Die Ergebnisse: Auf der Skala BPRS (Brief Psychiatric Rating Scale) mit maximal 40 Punkten (schwere Psychose) nahmen nach drei Tagen i.m.-Therapie die Werte mit Ziprasidon um 6,1 Punkte, mit Haloperidol um 4,1 Punkte ab. Am Ende der sechswöchigen Therapie gab es aber keinen signifikanten Unterschied beim Punktwert.

In der BPRS-Subskala für die Negativsymptomatik hatte der Wert am Studienende mit Ziprasidon um knapp drei Punkte abgenommen, mit Haloperidol um 2,2 Punkte. Zudem gab es mit Haloperidol sowohl nach drei Tagen i.m-Therapie als auch nach knapp sechs Wochen oraler Therapie signifikant mehr extrapyramidale Störungen als mit Ziprasidon.

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