Jugendliche schwören dem Glimmstengel ab

HAMBURG (di). Das Raucherentwöhnungsprogramm "Just be Smokefree" zeigt Erfolge bei jungen Rauchern. Ungewöhnlich hohe 14,9 Prozent der Teilnehmer haben mit dem Rauchen ganz aufgehört.

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"Dieses Programm ist so erfolgreich, weil es die unterschiedlichen Einstellungen berücksichtigt, in denen sich jugendliche Raucher befinden", sagte Dr. Reiner Hanewinkel vom Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung. Die Einrichtung hat gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, der deutschen Krebshilfe und der DAK das Programm entwickelt und unterstützt.

Andere Entwöhnungsprogramme für Jugendliche hatten nach Angaben der Initiatoren bislang deutlich geringere Erfolgsquoten. Das im April 2002 gestartete Programm hatten innerhalb eines Jahres 1417 junge Raucher (Altersdurchschnitt: 21 Jahre) genutzt. Eines der Ergebnisse: Männliche Teilnehmer waren deutlich erfolgreicher als die weiblichen Raucher.

Die Geschlechterdifferenz soll nun bei dem weiter laufenden Programm genauer untersucht werden. Erfolgsfördernd wirkten sich außerdem das Alter, die Zuversicht und ein zuvor geringerer Nikotinkonsum der Teilnehmer aus. Am schwersten taten sich danach also junge Raucherinnen mit einem hohen Nikotinkonsum, die nicht an den Erfolg des Programms glaubten.

Diese Gruppe ist besonders in den neuen Bundesländern stark vertreten. Dort hat sich der Anteil jugendlicher Raucherinnnen seit 1995 um 26 Prozent erhöht. In der Altersgruppe der Zwölf- bis 15jährigen rauchen inzwischen mehr Mädchen als Jungen. Zu den Methoden bei "Just be Smokefree" gehört etwa ein Selbsttest, mit dem Jugendliche ihr individuelles Raucherprofil erstellen können.

Ein Selbsthilfeprogramm zeigt den Teilnehmern, wie sie mit Risikosituationen und Rückfällen umgehen sollen. Als Paten stehen ihnen Ärzte, Freunde, Eltern oder Drogenexperten zur Seite.

Weitere Informationen im Internet unter www.justbesmokefree.de

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