Pregabalin lindert Schmerzen nach Läsion des Rückenmarks

BERLIN (djb). Zentrale Schmerzen nach einer Rückenmarksverletzung sind eine große Herausforderung in der Schmerztherapie. Mit Pregabalin werden bei Patienten mit solchen Läsionen die Schmerzen gelindert und der Schlaf gebessert.

Veröffentlicht:

Quälende zentrale neuropathische Schmerzen treten häufig noch Wochen oder Monate nach einer Läsion oder bei Dysfunktion des zentralen Nervensystems auf. Helfen kann das Antiepileptikum Pregabalin (Lyrica®), dessen Wirksamkeit in einer Studie mit Schmerzpatienten nach einer Querschnittslähmung nachgewiesen wurde, berichtete Professor Thomas Tölle aus München.

Mit dem Antiepileptikum verbesserte sich der durchschnittliche Schmerzscore auf einer 11-teiligen Schmerzskala von einem Ausgangswert von 6,5 Punkten um 28 Prozent auf 4,6 Punkte und in der Placebo-Gruppe von 6,7 Punkten um 7,5 Prozent auf 6,3 Punkte.

Der Unterschied war bereits nach einer Behandlungswoche statistisch signifikant. Eine ebenso signifikante Besserung ergab sich bei den schmerzbedingten Schlafstörungen, bei den Angstgefühlen und beim klinischen Gesamteindruck, wie Tölle bei einer vom Unternehmen Pfizer unterstützten Veranstaltung in Berlin berichtete.

Nach zwölf Wochen hatten sich die Schmerzen bei 42 Prozent der mit Pregabalin behandelten Patienten um mindestens 30 Prozent verringert. Bei 22 Prozent waren sie um mindestens 50 Prozent zurückgegangen. In der Placebo-Gruppe lagen die jeweiligen Ansprechraten bei 16 Prozent und 7,5 Prozent.

Die Patienten erhielten die Medikation für zwölf Wochen

In der multizentrischen placebokontrollierten Studie hatten 137 Patienten mit chronischen zentralen Schmerzen nach einer Rückenmarksverletzung über zwölf Wochen entweder 150 bis 600 mg Pregabalin einmal täglich oder Placebo erhalten.

Als Begleitmedikation waren in der Studie Opioide, Antidepressiva und Antiepileptika in stabiler Dosierung erlaubt.

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen