Neurochirurgen besorgt über viele Infektionen

HAMBURG (dpa). Führende Neurochirurgen deutscher Universitätskliniken sind nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" besorgt über die zunehmende Zahl gefährlicher Infektionen bei Patienten, bei denen wegen Rückenschmerzen und Bandscheibenschäden ambulant minimal-invasive Eingriffe vorgenommen werden.

Veröffentlicht:

Solchen Patienten werde immer wieder Linderung durch sogenannte CT-gesteuerte Injektionen oder minimal-invasive Katheter-Eingriffe versprochen, die direkt bis an die eingeklemmte Nervenwurzel geführt werden, berichtet das Nachrichtenmagazin in seiner aktuellen Ausgabe.

Nach Angaben des Magazins sind bereits mehrere Patienten in Deutschland an Infektionen als Folge solcher Eingriffe gestorben. Bei weit mehr als 60 Patienten hätten die Behandlungen zu bleibenden Querschnittlähmungen, lebensbedrohlichen Hirnhautentzündungen oder zu Blutungen im Spinalkanal geführt, habe eine interne Umfrage unter Ärzten von neurochirurgischen Abteilungen des Landes ergeben. Bei einem Patienten zum Beispiel hätten die Neurochirurgen intraoperativ die abgerissene Spitze eines Katheters im Rückenmarkskanal gefunden.

Die minimal-invasiven Therapien werden meist ambulant angewendet und müssen in der Regel privat bezahlt werden. Ihren klinischen Nutzen und ihre Sicherheit zweifeln die Neurochirurgen der Universitätskliniken an.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Proteste beim Ärztetag – närrisch?

Lesetipps