Alendronat reduziert das Frakturrisiko dauerhaft

FRANKFURT/MAIN (hbr). Bei Patientinnen mit Osteoporose gehört die antiresorptive Behandlung mit einem Bisphosphonat wie Alendronat heute zur Therapie der ersten Wahl. Das Mittel wirkt schnell und offenbar auch dauerhaft, wie erste Ergebnisse aus einer zehnjährigen Untersuchung belegen.

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"Alendronat hemmt den Knochenabbau absolut sicher. Schon nach zwei bis drei Wochen verringert sich der Abbau", sagte Professor Reiner Bartl aus München beim Schmerzkongreß in Frankfurt am Main.

Davon können Frauen in der Postmenopause profitieren. Denn angeregt durch den gesunkenen Östrogenspiegel werden die knochenabbauenden Osteoklasten in dieser Lebensphase besonders aktiv. Das kann Frauen jährlich zwei bis vier Prozent ihrer Knochensubstanz kosten.

Das inzwischen auch als Wochentablette erhältliche Alendronat (Fosamax®) kann das Frakturrisiko deutlich senken, wie Bartl bei einer Veranstaltung von MSD in Frankfurt am Main berichtet hat. Belegt wurde das etwa in der FIT-Studie (Fracture Intervention Trial).

Zur Erinnerung: An ihr nahmen über 3600 Frauen nach der Menopause mit Osteoporose teil - mit und ohne Wirbelfrakturen. Im Vergleich zu Placebo war das Risiko für neue Wirbelfrakturen bei einer Therapie mit Alendronat nach einem Jahr um 59 Prozent verringert. Die Rate der Schenkelhalsfrakturen nahm in 18 Monaten um 63 Prozent ab. Die Knochendichte in der Wirbelsäule und Hüfte hatte nach drei Jahren zugenommen.

Danach wurde die Untersuchung auf zehn Jahre erweitert. In der FIT-Studie hatten die Frauen im Mittel fünf Jahre lang Alendronat erhalten. In der Anschlußstudie FLEX (FIT Long-Term Extension)-Studie bekamen 1099 Probandinnen für weitere fünf Jahre täglich entweder Placebo, 5 mg oder 10 mg des Präparats.

Ergebnis: Die Knochendichte der Wirbelsäule blieb zwar in beiden Gruppen höher als ein Jahrzehnt zuvor beim Start von FIT. Die Frauen aus der Gruppe mit Alendronat-Langzeittherapie schnitten aber besser ab: Bei ihnen war die Dichte um 15 Prozent höher als zu Beginn. Frauen, die fünf Jahre lang auf das Mittel verzichtet hatten, konnten nur noch elf Prozent mehr vorweisen. Im Vergleich zu Placebo war mit Alendronat außerdem das Wirbelfrakturrisiko niedriger.

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