Forschung

Neuer Ansatz für nebenwirkungsarme Rheuma-Therapie

Veröffentlicht:

ULM. Die molekularen Mechanismen der Kortisonbehandlung bei Rheumatoider Arthritis haben Forscher der Universität Ulm aufgedeckt.

Die Ergebnisse sollen zu einer gezielteren und somit nebenwirkungsarmen Therapie rheumatischer Erkrankungen beitragen, so die Hoffnung von Mascha Koenen und ihren Kollegen (Ann Rheum Dis 2018; online 11. Juli).

Bei Versuchen mit Zellkulturen und in verschiedenen Mausmodellen mit teils ausgeschaltetem Kortisonrezeptor wiesen die Wissenschaftler nach, dass synoviale Fibroblasten eine wichtige, aber indirekte Funktion für die schmerzstillende Kortisontherapie haben.

Bei einer Behandlung mit Kortison aktivieren die Fibroblasten vor allem Makrophagen, die Entzündungsherde beseitigen. Demgegenüber ist die direkt durch den Kortisonrezeptor vermittelte Wirkung des Arzneistoffes auf Immunzellen gering, berichtet die Universität.

"Wir konnten erstmals im Mausmodell zeigen, dass gerade die Interaktion der Fibroblasten mit den Makrophagen entscheidend für den Erfolg der anti-entzündlichen Kortisontherapie ist", wird Mitautor Professor Jan Tuckermann in der Mitteilung zitiert.

Erstautorin Koenen fügt hinzu: "Künftige Medikamente sollten entzündungshemmende Wirkstoffe gezielt an die synovialen Fibroblasten abgeben oder an Mediatoren, die wir bei RNA-Analysen identifiziert haben."

Werden diese pharmakologischen "Zielscheiben" anvisiert, könne die Therapie rheumatischer Erkrankungen optimiert und unerwünschte Wirkungen reduziert werden. (eb)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen