Blasmusik: Stress fürs Zwerchfell

Bei Blasmusikern wird das Zwerchfell häufig über Gebühr beansprucht - Folgen können Reflux und Regurgitation sein.

Christina OttVon Christina Ott Veröffentlicht:
Musiker mit Klarinette und Saxophon.

Musiker mit Klarinette und Saxophon.

© imagebroker / theissen / imago

WIESBADEN. Rauchen, Alkohol, starkes Übergewicht und fettreiches Essen - in diese Aufzählung der bereits bekannten Verdächtigen für eine Refluxösophagitis kann sich jetzt auch noch die Blasmusik einreihen.

Das legt zumindest eine italienische Studie (Aliment Pharmacol Ther 2010; 31: 593) nahe, die Professor Stephan Miehlke beim GastroUpdate in Wiesbaden vorstellte. In der Studie wurden 1083 Musiker aus 21 italienischen Orchestern nach Refluxsymptomen in den vergangenen Jahren und nach Lifestylefaktoren befragt.

 414 Musiker spielten ein Blasinstrument wie Flöte, Saxophon oder Klarinette. Bei den 669 anderen Musikern handelte es sich um Streicher, Trommler oder Klavierspieler.

Es zeigte sich, dass die Blasmusiker im Vergleich zu den anderen Musikern häufiger unter Sodbrennen litten (41 Prozent versus 33 Prozent). Auch gaben die Blasmusiker häufiger Regurgitation an (26 Prozent versus 21 Prozent).

Im Gegenzug litten die Blasmusiker seltener an Übelkeit, epigastrischen Schmerzen oder Husten. Ohne Einfluss war dabei die Dauer der Berufspraxis, und die wöchentliche Zeit, die zum Üben aufgewendet wurde. Vermutet wird, dass das berufsmäßige Spielen von Blasinstrumenten einen diaphragmalen Stress ausübt, und somit das Risiko für Refluxsymptome erhöht.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle