Auf der Suche nach dem "Warum?"

ERFURT (dpa). Zwei Jahre nach dem Massaker am Erfurter Gutenberg-Gymnasium setzt sich am heutigen Mittwoch, 23 Uhr, ein ARD-Dokumentarfilm mit der Bluttat und deren Ursachen auseinander.

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In dem 90minütigen Streifen "Amok in der Schule. Die Tat des Robert Steinhäuser" kommen Lehrer, Schüler, Eltern und Hinterbliebene zu Wort. Behutsam und streng dokumentarisch suchen die Autoren Thomas Schadt und Knut Beulich durch die Interviews mit Betroffenen nach Antworten auf die Frage nach dem "Warum?".

Der 19 Jahre alte Robert Steinhäuser hatte am 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen erschossen und sich danach selbst getötet. Ein Jahr danach begannen Schadt und Beulich mit denen Arbeiten für ihren Film, der im Auftrag des Südwestrundfunks (SWR) gedreht wurde.

Die Autoren des Films vermeiden jegliche Schuldzuweisung und Kommentierung. Ohne Effekte und Filmmusik und in ruhigen Kameraeinstellungen wenden sie sich ihren Gesprächspartnern zu. Die Eltern von Robert Steinhäuser, deren Äußerungen von Schauspielern nachgesprochen werden, berichten zum Beispiel von dem Familienleben, von der Sprachlosigkeit und von Vorwürfen, die sie sich bis heute machen.

Ein Rechtsanwalt, der bei dem Blutbad seine Lebensgefährtin verlor, sagt vor der Kamera aus, er könne nicht über Versöhnung nachdenken und verstehe plötzlich die Todesstrafe. "Ich bin froh, daß er tot ist." Die Witwe eines der ermordeten Lehrer fragt nach der Verantwortung von Eltern, Schule und Gesellschaft. Und der Vater einer kleinen Tochter, die bei dem Bluttat ihre Mutter verlor, sucht nach Worten, um dem Mädchen das Unfaßbare zu erklären.

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