Einsatz der Pharmaindustrie für Flutopfer enorm

NEU-ISENBURG (Smi) "Die Spendenbereitschaft der Pharmaindustrie in Folge der Flutkatastrophe ist wirklich enorm", sagt Christoph Bonsmann, Apotheker beim weltweit größten Medikamenten-Hilfswerk action medeor, das bereits 50 Tonnen Medikamente in die betroffenen Regionen verschickt hat.

Veröffentlicht:

In der Tat haben die deutschen Arzneimittelhersteller und ihre Mutterkonzerne nach dem Seebeben so viele Sach- und Geldspenden bereitgestellt wie selten zuvor. Allein von den Mitgliedsunternehmen des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) und ihrer internationalen Muttergesellschaften sind bis heute Hilfsleistungen im Gesamtwert von 100 Millionen US-Dollar (knapp 77 Millionen Euro) aufgebracht worden (die "Ärzte Zeitung" berichtete).

"Die Spendenbereitschaft umfaßt alle in Deutschland tätigen Unternehmen", so Bonsmann. "Die mittelständischen Firmen spenden genauso wie die großen Unternehmen."

Insbesondere Antibiotika und andere antibakterielle Mittel, Medikamente gegen Durchfallerkrankungen und Impfstoffe gegen Typhus, Hepatitis A, Tetanus und andere Infektionskrankheiten wurden zusammengetragen und in die Krisengebiete nach Thailand, Indonesien, Sri Lanka, Indien und auf die Malediven verschickt.

Darüber hinaus haben Pharmaunternehmen auch Geld gespendet und Testsätze zur Wasserqualitätskontrolle, Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung sowie Decken und Kleidung in die betroffenen Länder gebracht.

Christoph Bonsmann lobt vor allem die Professionalität, die mit der Spendenbereitschaft der Industrie einhergehe. "Die Firmen fragen, was sie spenden können, wir machen die Vorgaben, und das wird dann genauso umgesetzt."

Die Flutkatastrophe habe die Verantwortlichen in den Firmen tief berührt, hat Bonsmann erfahren: "Die Spendenbereitschaft der Pharmaindustrie ist von einer echten Betroffenheit geprägt."

Auch über ihre Niederlassungen im Katastrophengebiet leisten die Unternehmen Hilfe in Kooperation mit den lokalen Einrichtungen.

Lesen Sie dazu auch: Verein koordiniert Arzneispenden

Mehr zum Thema

Freiwillige Selbstverpflichtung reicht Minister nicht

Özdemir will Lebensmittelproduzenten Reduktionsziele vorgeben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen