Gladiatoren kämpften nach festen Regeln

Veröffentlicht:

Antike Gladiatorenkämpfe arteten nach neuen Untersuchungen nicht unbedingt in brachiales Gemetzel aus: Die im Amphitheater von Ephesus in der Türkei kämpfenden Sklaven zumindest hielten sich an die vorgegebenen Regeln und hatten vermutlich pro Attacke nur einen Waffentyp zur Verfügung.

Das gehe aus Studien österreichischer Forscher hervor, die die Überreste von 67 Gladiatoren forensisch untersuchten ("New Scientist" 2540, 2006, 17). Die Gladiatorengräber aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus wurden erst 1993 in dem einstigen Machtzentrum des Römischen Reiches entdeckt.

Karl Großschmidt von der Medizinischen Universität Wien und Fabian Kanz vom Österreichischen Archäologischen Institut ermittelten nun via Computertomographie und mikroskopischer Analyse, daß die Kämpfer Verletzungen zumeist nur am Schädel, nicht aber am Körper hatten. Auch Verstümmelungen gab es keine.

Außerdem fanden die Forscher weitere Hinweise für eine bereits ältere Vermutung: Gladiatoren, denen das Publikum durch Daumensenken den Tod zugedacht hatte, wurden vermutlich noch lebend aus der Arena geschleift und hinter den Kulissen durch einen einzigen Hammerschlag auf den Kopf getötet.

Eine quadratisches Loch am seitlichen Schädel deutet darauf hin. Die neuen Ergebnisse, veröffentlichten die Österreicher im Fachblatt "Forensic Science International". (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Freiwillige Selbstverpflichtung reicht Minister nicht

Özdemir will Lebensmittelproduzenten Reduktionsziele vorgeben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen