Kampf gegen HIV: Birma fehlt Geld

BANGKOK (dpa). Rund 85.000 Menschen mit HIV und Aids haben in Birma nach Angaben der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) keinen Zugang zu lebensrettenden Medikamenten.

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Das Geld für die Versorgung fehlt, weil große Geberorganisationen wie der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria Programme für Birma gestrichen haben, sagte der Leiter der MSF-Mission in Birma, Dr. Peter Paul de Groote, am Mittwoch in Bangkok.

"Nur 40.000 der 125.000 Bedürftigen bekommen die nötigen Medikamente", sagte de Groote. 20.000 bis 25.000 Menschen sterben demnach in Birma jedes Jahr wegen ihrer Aidserkrankung.

MSF fehle auch Geld für Medikamente gegen Tuberkulose. Die Erkrankungsrate sei in Birma dreimal so hoch wie im weltweiten Durchschnitt, sagte de Groote. Zudem wirkten bei tausenden Patienten die herkömmlichen Medikamente nicht mehr.

Mehr Geld - aber nicht für die Gesundheitsversorgung

MSF unterhält die meisten Kliniken für HIV- und Aidskranke in Birma. Das Land war jahrzehntelang eine Militärdiktatur, die vor einem Jahr von einer gewählten, aber militärnahen Regierung abgelöst wurde.

Wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen des Regimes reduzierten Geberländer die Entwicklungshilfe auch über internationale Organisationen auf ein Minimum.

Viele Geber wollen den Reformeifer von Präsident Thein Sein belohnen. "Es gibt jede Menge Anzeichen, dass mehr Geld in das Land fließen wird, aber es sieht nicht so aus, als gebe es mehr Geld für die Behandlung von HIV/Aids- oder Tuberkulose-Patienten", sagte de Groote.

Nach seinen Angaben kostet die Behandlung für HIV/Aids-Patienten rund 560 US-Dollar (rund 423 Euro) im Jahr.

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