Wie Cholesterin intestinal resorbiert wird

KENILWORTH (ob). Bei der Klärung der Frage, wie Cholesterin aus dem Intestinaltrakt resorbiert wird, sind US-Forscher einen Schritt weiter gekommen. Sie haben in Darmzellen ein Protein entdeckt, das Eigenschaften eines Cholesterin-Transporters aufweist. Es ist offenbar auch bei der Hemmung der Cholesterinresorption durch Ezetimib von entscheidender Bedeutung.

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Bekannt ist, daß Enterozyten im proximalen Dünndarm die Resorption des aus der Galle oder Nahrung stammenden Cholesterins bewirken.

Wissenschaftler am Forschungsinstitut des Unternehmens Schering-Plough in Kenilworth im US-Bundestaat New Jersey waren jahrelang damit beschäftigt, die Genstruktur von Dünndarm-Enterozyten aufzuklären. Sie haben dabei gezielt nach Genen gesucht, die Baupläne enthielten für Proteine, deren Struktur wiederum auf eine mögliche Interaktion mit Cholesterin schließen ließ.

Identifiziert wurde schließlich NPC1L1 (Niemann-Pick-C1 like protein), ein Protein, das trotz seines Namens mit der Niemann-Pick-Krankheit, der erblich bedingten Sphingomyelinose nichts zu tun hat. Ihre Forschungsergebnisse zur Funktion von NPC1L1 bei der Cholesterinresorption haben die US-Wissenschaftler jetzt in der Zeitschrift "Science" veröffentlicht (Science 303, 2004, 1201).

Um diese Funktion zu klären, haben die Forscher sogenannte NPC1L1-Knock-out-Mäuse untersucht, die aufgrund des fehlenden Gens dieses Protein nicht produzieren können. Im Vergleich zu normalen Mäusen war bei diesen Tieren die Cholesterinresorption aus dem Darm um 70 Prozent geringer.

In etwa gleichem Maße wurde bei normalen Tieren die Cholesterinresorption durch eine Behandlung mit Ezetimib (Ezetrol®) vermindert. Bei NPC1L1-defizienten Mäusen hatte dieser Cholesterin-Resorptionshemmer im Gegensatz dazu keinen Effekt.

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