Studie stützt den Rat, bei Gicht Fleisch zu meiden

BOSTON (Rö). Purinreiche Nahrungsmittel, vor allem Fleisch und Schalentiere, stehen schon länger im Verdacht, Gicht zu fördern. In der Praxis wird Gicht-Patienten deshalb oft vom Verzehr dieser Nahrungsmittel abgeraten. Eine prospektive Studie über zwölf Jahre untermauert jetzt diese alltägliche Empfehlung.

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Die Ergebnisse der Studie, in der mehr als 47 000 Männer alle vier Jahre in Fragebögen ihre Ernährungsgewohnheiten dokumentierten, haben Dr. Hyon K. Choi vom Massachusetts General Hospital in Boston und seine Kollegen im "New England Journal of Medicine" (350, 2004, 1093) veröffentlicht.

Während der Studie wurde bei 730 Männern erstmals eine Gicht-Erkrankung diagnostiziert. Nach Analyse der Daten ist dabei die Rate von Gicht-Erkrankungen bei dem Fünftel der Männer mit den höchsten Fleischkonsum (Fleisch oder Fleischprodukte im Mittel bei 2,5 Mahlzeiten pro Tag) 40 Prozent höher als bei dem Fünftel der Männer mit dem niedrigsten Konsum (Fleisch im Mittel bei 0,5 Mahlzeiten pro Tag).

Besonders gefährdet für eine Gicht-Erkrankung sind nach den Ergebnissen der Untersuchung Personen, die bei den Hauptmahlzeiten viel Rind-, Schweine- oder Lammfleisch zu sich nehmen.

Beim höchsten Verzehr an Fisch und Schalentieren (0,8 Mahlzeiten pro Tag) sei die Gicht-Rate 50 Prozent höher als in der Gruppe mit dem niedrigsten Verzehr (0,04 Mahlzeiten pro Tag) gewesen, so die Wissenschaftler. Keinen Zusammenhang habe es dagegen zwischen der Menge verzehrten purinreichen Gemüses und der Häufigkeit neu diagnostizierter Gicht-Erkrankungen gegeben.

Umgekehrt war die Gichthäufigkeit dagegen mit der Menge konsumierter Molkereiprodukte korreliert. Gicht kam nämlich bei dem Fünftel der Männer mit dem höchsten Verbrauch solcher Nahrungsmittel etwa nur halb so häufig vor wie bei dem Fünftel der Männer mit dem niedrigsten Konsum.

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