Diabetes-Schutz mit ein paar Tassen Kaffee am Tag

BOSTON (run). Gute Nachrichten für Kaffeetrinker: Das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu bekommen, ist bei einem Kaffeekonsum von sechs oder sieben Tassen pro Tag im Vergleich zu maximal zwei Tassen um 35 Prozent verringert. Das haben US-amerikanische Wissenschaftler nach systematischer Studiendurchsicht ermittelt.

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Kaffee ist eines der weltweit am meisten konsumierten Getränke. Dementsprechend groß ist das Interesse an den möglichen positiven wie negativen Effekten auf den menschlichen Organismus.

So wurde in einigen Untersuchungen außer den bekannten Wirkungen auf Herz- und Kreislauf auch ein positiver Effekt von Kaffee und seinen Inhaltsstoffen auf den Glukosestoffwechsel festgestellt. Sowohl in einer dänischen als auch in einer US-amerikanischen Studie war zum Beispiel ein höherer Kaffeekonsum mit einer deutlich verringerten Rate an Typ-2-Diabetes assoziiert (wir berichteten).

Wissenschaftler der Harvard School of Public Health in Boston wollten sich nun einen Überblick zur aktuellen Datenlage verschaffen. Aus 15 epidemiologischen Studien wählten sie neun Kohorten-Studien zum Kaffeekonsum und der Häufigkeit von Typ-2-Diabetes aus mit insgesamt fast 200 000 Teilnehmern und 8394 Erkrankungs-Fällen (JAMA 2005, 294, 97).

Aus allen Studiendaten berechneten sie für Menschen mit einem Kaffeekonsum von mehr als sechs oder sieben Tassen am Tag ein relatives Risiko für Typ-2-Diabetes von 0,65. Für Menschen mit einem Konsum von bis zu sechs Tassen beträgt das Risiko 0,72 verglichen mit jenen, die am Tag maximal zwei Tassen Kaffee trinken (Risiko 1). Geschlecht, Gewicht und Wohnort (USA oder Europa) der Probanden hatten keinen Einfluß auf das Ergebnis.

In fünf Querschnittsstudien aus Europa sowie Japan sei zudem ein höherer Kaffeekonsum durchgehend mit einer verringerten Prävalenz eines pathologischen Glukosestoffwechsels assoziiert gewesen, so die Autoren. Sie weisen allerdings darauf hin, daß der positive Effekt von Kaffee auf das Diabetes-Risiko nun in prospektiven Studien bestätigt und der genaue Effekt auf den Glukosestoffwechsel geklärt werden müsse.

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