Lebensmittelsicherheit

Foodwatch moniert Gesetz gegen "Ekelbetriebe"

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat die geplante Neuregelung für amtliche Veröffentlichungen von Verstößen gegen die Lebensmittelsicherheit kritisiert.

Die meisten "Ekelbetriebe" hätten weiter nichts zu befürchten, denn bis auf eine neue Löschfrist bleibe das Gesetz unverändert, sagte Foodwatch-Experte Johannes Heeg am Donnerstag.

Von Hygiene-Missständen in Restaurants, Wurstfabriken und Bäckereien werde man so gut wie nichts erfahren. Ob Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen tatsächlich veröffentlicht werden, bleibe im Ermessen lokaler Behörden, die oft Betriebe vor Ort schützten. Publik gemacht werden sollten aber ausnahmslos alle Kontrollergebnisse.

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch einen Gesetzentwurf von Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) beschlossen, der einem Entscheid des Bundesverfassungsgerichts nachkommt.

Demnach sollen die Behörden festgestellte eklatante Verstöße künftig für die Dauer von sechs Monaten öffentlich machen können.

Klöckner sprach von einem "deutlichen Plus an Verbraucherschutz". Mit der einheitlichen Löschfrist könnten die zuständigen Länder wieder rechtssicher über festgestellte Verstöße informieren.

Die Karlsruher Richter hatten Veröffentlichungen mit Namen von Produkt und Hersteller gestattet, aber eine Regelung zur Dauer verlangt.

Hintergrund ist eine Informationspflicht für Behörden, wenn in Betrieben beispielsweise Grenzwerte überschritten werden oder gegen Hygienevorgaben verstoßen wird. Wegen der Rechtsunsicherheit war dies in vielen Bundesländern vorerst nicht angewandt worden. (dpa)

Mehr zum Thema

Große Metaanalyse

Leicht gesteigertes Diabetesrisiko unter Statintherapie

Ungesunder Alkoholkonsum

Steife Leber, hohes Risiko für Leberversagen und Tod

Daten aus der UK Biobank

Fünf Lebensstilfaktoren können wohl ein Reizdarmsyndrom verhindern

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle