Die DDR erodiert, der Eiserne Vorhang bekommt Löcher

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Budapest/Prag/Köln, September 1989. Die DDR erodiert. Tausende Bürger Ostdeutschlands nutzen den Urlaub in Ungarn, um von dort an die österreichische Grenze aufzubrechen.

Die ungarische Regierung beschließt, in der Nacht zum 11. September die Grenze nach Westen zu öffnen. Am ersten Tag werden mehr als 5000 Aussiedler registriert.

Darunter befinden sich auch zahlreiche Ärzte. "Für die ärztlichen Organisationen in der Bundesrepublik ist die Übersiedlung von Ärzten aus der DDR ein bekanntes Problem. Sie sind auf Hilfestellung vorbereitet", berichtet die Ärzte Zeitung" am 12. September.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Karsten Vilmar, sagt den übersiedelnden Kollegen Hilfe zu. Aus Erfahrung wisse man, dass die Integration meist reibungslos funktioniere. Die Ärzte aus der DDR seien erstaunlich gut über das System in der Bundesrepublik orientiert.

Binnen weniger Stunden hat am 11. September das Bayerische Rote Kreuz in Freilassing eine Zeltstadt aufgebaut. Am gleichen Tag werden dort die ersten Stellenangebote ausgehängt. Besonders gesucht sind Krankenschwestern und -pfleger.

Unterdessen füllt sich die Prager Botschaft der Bundesrepublik mit asylsuchenden DDR-Bürgern.

Am 30. September verkündet Bundesaußenminister Hans Dietrich Genscher den 4000 Flüchtlingen, dass ihre Ausreise in die Bundesrepublik möglich wird. Der Eiserne Vorhang hat Löcher bekommen. (HL)

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