Nur wenig Chancen auf Jobrückkehr für chronisch Kranke

Veröffentlicht:

BRÜSSEL (spe). Direkte oder indirekte Diskriminierung macht für chronisch Kranke in zahlreichen EU-Ländern nach Überwindung einer akuten Krankheitsphase oft eine Rückkehr in den Beruf unmöglich. Dies hat eine von der SPD-Europaabgeordneten Karin Jöns initiierte Studie des Europäischen Parlaments (EP) ergeben.

Rund 20 Prozent aller EU-Bürger im berufsfähigen Alter leiden an einer Langzeiterkrankung. In erster Linie handelt es sich dabei um Krebspatienten. Aber auch Rheuma- und Dialysepatienten zählen dazu.

Die Studie belege zahlreiche beschäftigungspolitische Defizite bei der Wiedereingliederung von Langzeiterkrankten ins Berufsleben, so Jöns. Am häufigsten kehrten Langzeiterkrankte in Schweden und Finnland in den Beruf zurück, so die Sozialexpertin. "Während in Schweden jeder dritte chronisch Kranke an den Arbeitsplatz zurückkehrt, gilt das in Deutschland nur für jeden vierten und in Griechenland sogar nur für jeden zehnten", so Jöns.

Sie fordert eine EU-weit einheitliche Definition sowohl von chronisch Kranken als auch von Menschen mit Behinderungen. "Hier liegt eine große Chance für die laufenden parlamentarischen Beratungen zur neuen Antidiskriminierungsrichtlinie" so die Politikerin. Ferner müsse es ein eindeutiges Verbot der Beschäftigungsdiskriminierung für chronisch Kranke geben.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer