Krebsregister in Bremen soll elektronisch werden

BREMEN (cben). Das Bremer Krebsregister startet eine Umfrage bei ausgewählten Fachgruppen der Bremer Ärzteschaft. "Wir wollen vor allem erfahren, wie die Ärzte das gegenwärtige Meldeverfahren beurteilen", sagte Andrea Eberle vom Bremer Krebsregister zur "Ärzte Zeitung".

Veröffentlicht:

Hintergrund der Befragung ist die Überlegung, das Meldeverfahren auf die elektronische Meldung umzustellen. Gegenwärtig werde noch auf Papierbögen gemeldet, so Eberle. "Wir sind abhängig von der Freiwilligkeit der Ärzte." Die Motivation der Melder stelle für das Register eine kontinuierliche Aufgabe dar. "Natürlich wollen wir den Meldeweg so unkompliziert wie möglich gestalten." Die Befragung soll auch klären, ob etwa in Kliniken eine eigene Melde-Software des Krebsregisters eher helfen als stören würde. "Die Register-Software müsste gegebenenfalls unbedingt angepasst werden", sagte Erberle.

Außerdem will das Krebsregister erfahren, ob die Kollegen an der Weser eine Meldepflicht für sinnvoll halten und ob sie weitere Maßnamen, wie etwa eine spezifische Datenauswertung für die Meldenden in Anspruch nehmen würden. "Immerhin könnten wir Schwerpunktpraxen und stationären Onkologien zum Beispiel Zahlen über die Schmerzprophylaxe vor Ort oder über den Vitalstatus ihrer Patienten liefern", sagte Eberle. "Für eine Art Benchmark und die Einschätzung der eigenen Arbeit wäre das eventuell hilfreich."

Auch der Informationsstand der Ärzte über das Krebsregister in Bremen soll ermittelt werden. Insgesamt sei die Vollzähligkeit der Meldungen beim Bremer Krebsregister sehr hoch, erklärte Eberle. "Wir liegen etwa bei 95 Prozent." Im Vergleich zu anderen Ländern stehe Bremen gut da. Selbstverständlich solle aber die Vollständigkeit der Meldungen weiter erhöht werden.

Mehr zum Thema

Geplante Abwicklung des ÄZQ zum Jahresende

DEGAM wirbt für Fortsetzung des NVL-Programms

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer