CDU will künftig gesetzlich Versicherte wie Privatpatienten behandeln lassen

Mehr Patientenservice heißt das Zauberwort für die nächste Gesundheitsreform, die für 2011 geplant ist. Betroffen sind Kliniken und Fachärzte. Vierbett-Zimmer sind tabu, genauso wie lange Wartezeiten beim Arzt.

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Lange Wartezeiten beim Arzt soll es künftig nach dem Willen der CDU nicht mehr geben.

Lange Wartezeiten beim Arzt soll es künftig nach dem Willen der CDU nicht mehr geben.

© Steffen Schellhorn / imago

BERLIN (vdb). Die neue Gesundheitsreform ist noch nicht in Kraft, da werden bereits die ersten Forderungen für ein neues Versorgungsgesetz formuliert. Jens Spahn, gesundheitspolitisches Sprecher der Unionsfraktion, hat seine Vorstellungen am Montag in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) formuliert.

Beispiel Kliniken: Vierbett-Zimmer sollen der Vergangenheit angehören und in Zweibett-Zimmer umgewandelt werden. Spahn. "Wer noch Vierbett-Zimmer anbietet, bekommt dann weniger Geld."

Zudem fordert er mehr Transparenz bezüglich der Qualität von Ärzten, aber etwa auch über die Häufigkeit von Infektionen in Kliniken. Im Tenor erhält Spahn von seinem Fraktionskollegen Rudolf Henke Rückendeckung. Im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" fordert der mb-Chef eine stärkere Orientierung an der Ergebnisqualität in Kliniken.

Fordert eine Verbesserung des Services für Patienten in Klinik und Praxis: Jens Spahn.

Fordert eine Verbesserung des Services für Patienten in Klinik und Praxis: Jens Spahn.

© CDU

Ebenso sieht Spahn Reformbedarf bei Fachärzten. Mehr als zwei, drei Wochen Wartezeit seien inakzeptabel. Spahn sieht hier die Krankenkassen in der Pflicht. Sie sollten verbindliche Absprachen mit Ärzten treffen."

Auch auf das Thema Ärztemangel in dünnbesiedelten Gebieten hat Spahn eine Antwort parat. So soll es etwa mobile ärztliche Teams geben, die zu den Versicherten aufs Land fahren.

In diesem Zusammenhang schließt Spahn auch eine Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante ärztliche Versorgung nicht aus. "Wir müssen hier die Grenze zwischen niedergelassenen Ärzten und Kliniken aufbrechen." Bis Ostern soll es erste Eckpunkte geben.

Konkrete Vorschläge, wie etwa qualitativ die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis verbessert werden kann, macht Spahn nicht. Ebenso wenig äußert sich Spahn zur hausärztlichen Versorgung.

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