Obduktionen führen zu mehr Qualität

BERLIN (af). Die rund 130 in der Initiative Qualitätsmedizin zusammengeschlossenen Kliniken wollen die Zahl der bei ihnen vorgenommenen Obduktionen in ihre Qualitätsberichte aufnehmen. Diese Pläne wurden beim Bundeskongress Pathologie in Berlin bekannt.

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Ziel der Initiative ist es, über die Zahl der Obduktionen Aussagen zur Diagnosequalität treffen zu können. Um diese Qualität vergleichbar zu machen, fordert der Präsident des Berufsverbandes Deutscher Pathologen, Professor Werner Schlake, die Aufnahme der Obduktionsrate in die gesetzlich vorgeschriebene Qualitätsberichterstattung der Kliniken.

Es sei naheliegend, dass dort, wo viel obduziert werde, die Diagnosesicherheit zunehme, sagte Schlake. Die geringe Zahl an Obduktionen wirke sich auf die Versorgungsforschung und den medizinischen Fortschritt aus.

Die Trendkurve bei Obduktionen zeige nach unten, sagt Gisela Kempny, Geschäftsführerin des Pathologenverbandes. Das Phänomen lässt sich weltweit beobachten.

Die jüngsten Zahlen aus Deutschland stammen allerdings aus dem Jahr 2004. Damals nahmen Pathologen hochgerechnet rund 28  000 Obduktionen vor. Bei rund 800.000 Verstorbenen lag die Quote damit bei 3,5 Prozent. Zehn Jahre zuvor sei in Krankenhäusern noch doppelt so häufig obduziert worden.

In Universitätsklinika dagegen sei der Abwärtstrend gestoppt, sagte Kempny. Auch dort hat sich die Zahl der Obduktionen zwischen 1983 und 2004 halbiert. Inzwischen zeige die Kurve wieder leicht nach oben, sagte Kempny.

Lesen Sie dazu auch: Qualitätsoffensive mit dem Sezier-Skalpell

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