Kommentar
Medizin in einem neuen Licht
Budgetierungen waren ein probates Mittel, Geld in der Kranken- und Sozialversicherung zu sparen. Doch in einer alternden Gesellschaft erweist sich das Instrument als zunehmend toxisch - nicht zuletzt für die Wirtschaft.
Nicht nur ärztliche Leistung, auch die medizinische Rehabilitation, die von der gesetzlichen Rentenversicherung finanziert wird, ist bis heute budgetiert; die Reha-Ausgaben dürfen nicht stärker als die Grundlöhne steigen.
Nun zeichnet sich aber ein Paradigmenwechsel ab: In Wirtschaft, Politik und Gesellschaft scheint die Botschaft angekommen zu sein, dass ältere Arbeitnehmer, die noch vor kurzem vorzeitig aus Altenteil geschickt wurden, dringend benötigt werden.
So bekommt die Medizin, in diesem Fall die Rehabilitation neue Eigenschaften: Sie wird nicht mehr als Kostgänger von Wirtschaft und Gesellschaft verstanden, sondern als Investition.
Eine wichtige Rolle werden dabei künftig auch Ärzte spielen: Sie sind es, die die Anträge auf medizinische Rehabilitation begründen müssen und damit auch Einfluss auf die Reha-Genehmigung haben. In diesem Sinne wird Prävention zu einer bedeutenderen Aufgabe für Ärzte. Die Medizin erscheint in einem neuen Licht.
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