Kommentar – Ärztemangel

Geld allein reicht nicht

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Im Wettbewerb der Bundesländer um Ärzte in Kliniken, Praxen und im öffentlichen Gesundheitsdienst hat die landschaftlich attraktive Region in Mecklenburg-Vorpommern bislang nicht die besten Karten: Abseits der Städte muss die Bevölkerung mobil sein, um ärztlich versorgt zu werden. Offensichtlich ziehen Ärzte andere Regionen vor.

Nun lockt die Landesregierung Medizinstudierende in Greifswald und Rostock mit Stipendien, wenn diese sich nach abgeschlossener Weiterbildung zu einer ärztlichen Tätigkeit im Nordosten verpflichten. Es ist anzunehmen, dass manche angehende Ärzte diesem Lockruf nicht widerstehen können. Ob sie mit den Konsequenzen ihrer heutigen Entscheidung auch noch in fünf Jahren oder später glücklich sein werden, ist nicht ausgemacht.

Fraglich ist, ob Stipendien überhaupt ein wirksames Instrument sind, um Ärzte zu gewinnen. Wenn eine Region den Preis immer höher treiben muss, um Ärzte zu binden, sollte man die Bedingungen vor Ort überprüfen. Warum entscheiden sich so wenige Ärzte für Mecklenburg-Vorpommern? Auf diese Frage müssen die Verantwortlichen eine Antwort finden – Geld wird es nicht sein. Finanzielle Anreize etwa zu einer Niederlassung bestehen längst und werden auch in Anspruch genommen – eine deutliche Besserung der Versorgungssituation ist aber nicht eingetreten.

Lesen Sie dazu auch: Landesstipendium: Eine Million Euro für Studierende

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sattelfest in Gesundheitsfragen?

Auf Spurensuche: Wie Friedrich Merz gesundheitspolitisch tickt

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Lesetipps
Umrisse mehrere Menschen in bunten Farben.

© Pandagolik / stock.adobe.com

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an