Antibiotika

Leichtes Spiel für Bildung von Resistenzen

Zielgenaue Verordnungen und rasche Diagnostik können Antibiotikaresistenzen vermeiden.

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HAMBURG. Antibiotikaresistenzen könnten sich zur Todesursache Nr. 1 entwickeln, hieß es auf dem 23. Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik.

„Bis zum Jahr 2050, so schätzen Experten, werden jährlich zehn Millionen Menschen weltweit durch multiresistente bakterielle Erreger versterben“, erklärte Dr. Rainer Höhl, Oberarzt am Institut für Klinikhygiene am Klinikum Nürnberg.

Resistenzen würden durch zu breite, zu niedrig dosierte und zu lange Therapien in Klinik und Praxis begünstigt. Hinzu träten Hygieneprobleme, die „gewissenlose Kontamination der Umwelt“ und eine zu schleppende Diagnostik, die es der Resistenzbildung zu leicht machten.

Deshalb müsse in den Kliniken sorgfältiger auf die Qualität der Verordnungen geachtet werden, so Höhl.

Und den Patienten etwa in Hausarztpraxen könne erklärt werden, dass Erkältungen und grippale Infekte als Viruserkrankungen nicht mit Antibiotika behandelt werden dürfen. Ärzte sollten so kurz wie möglich und so lange wie nötig verordnen und nicht „bis die Packung aufgebraucht ist“, so Höhl.

Eben dieses Ziel verfolgt auch das Projekt RESIST in acht KV-Regionen, sagte Ute Leonhardt vom Ersatzkassenverband auf der Dialogveranstaltung. Im Rahmen des Projektes werden fast 2500 Ärzte geschult und Informationsmaterialen und Beratungen für die Patienten erprobt. (cben)

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