Saarland

RESIST-Projekt zeigt Wirkung

Ein Projekt, dass eine zurückhaltendere Antibiotika-Verordnung zum Ziel hat, läuft im Saarland besonders positiv.

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SAARBRÜCKEN. Das RESIST-Projekt zur Vermeidung unnötigen Antibiotikaeinsatzes bei akuten Atemwegsinfektionen zeigt offenbar Wirkung. Nach ersten Ergebnissen sind die Verordnungen der teilnehmenden Ärzte 2017 bundesweit zurückgegangen. Ein deutlicher Bremseffekt zeichnet sich im Saarland ab, das seit Jahren ein überdurchschnittliches Verordnungsniveau ausweist.

Das gemeinsame Projekt von Ersatzkassen und acht KV-Bezirken war 2017 gestartet und wird mit rund 14 Millionen Euro aus den Mitteln des Innovationsfonds gefördert. Teilnehmer sind Hausärzte, Kinder- und Jugendärzte sowie HNO-Ärzte. Durch Online-Schulungen sollen sie besser für die Aufklärungs-Gespräche mit Patienten über den sinnvollen Antibiotika-Einsatz vorbereitet werden. Außerdem erhalten sie Informationsmaterial für die Patienten.

Im Saarland nehmen derzeit mehr als 200 niedergelassene Ärzte teil, darunter 160 Hausärzte. Trotz der Grippewelle im vergangenen Winter verringerte sich bei ihren Ersatzkassenversicherten laut deren Landesvertretung die Zahl der Verordnungen im 4. Quartal 2017 und 1. Quartal 2018 gegenüber dem Vorjahr um etwa 4,5 Prozent. Dies sei im bundesweiten Vergleich ein Spitzenwert. Allerdings differiert die Ausgangslage doch erheblich. Wirft man einen Blick auf die Bruttoumsätze pro vdek-Versicherte der letzten Jahre, so lag das Saarland stets prozentual zweistellig über dem Bundesdurchschnitt. (kud)

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Kosten und Nutzen

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