Niedersachsen

KV fordert generelles Aus für Regresse

KV-Chef hält Regresse für größtes Hindernis bei der Suche nach jungen Praxisnachfolgern.

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HANNOVER. Die KV Niedersachsen (KVN) lobt und kritisiert Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die angekündigte Lockerung der Kontrollen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit ärztlicher Verordnungen im Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) seien zu begrüßen, so die KVN. Dass aber die Regresse bestehen bleiben sollen, kritisierte die KVN

„Wir fordern nach wie vor die generelle Abschaffung von Arznei- und Heilmittelregressen. Regresse sorgen weiterhin für Frust in der Praxis und sind ein wesentlicher Hinderungsgrund für die Niederlassung von jungen Ärztinnen und Ärzten“, sagte Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der KVN, kürzlich in Hannover. Spahn verspreche auf der einen Seite den Patienten noch mehr und schnellere Termine. und auf der anderen Seite vergraule er den Ärztenachwuchs. „Dies ist zu kurz gesprungen“, so Barjenbruch.

Die nachrückende Ärztegeneration sei selbstbewusst und habe die freie Wahl, wo und wie sie arbeiten will. „Deshalb ist die Politik gut beraten, den Nachwuchs nicht mit immer neuen gesetzlichen Vorgaben und Eingriffen von einer Niederlassung abzuschrecken“, so Barjenbruch.

Die Angst vor Regressforderungen bei angehenden Ärzten steht ganz vorn bei der Entscheidung gegen eine Niederlassung als Kassenarzt, so die KVN in Bezug auf die jüngst veröffentlichte Umfrage unter gut 13.000 Medizinstudierenden. Sie gaben an, dass vor allem die Bürokratie in der Praxis (62,3 Prozent) sowie das hohe finanzielle Risiko (57,4 Prozent) sie von einer Niederlassung abhalten würden. „Die Angst vor Regressforderungen ist nach wie vor ein wichtiger Faktor (46,7 Prozent), der gegen die Niederlassung spricht“, hieß es.

„Wenn die Diskrepanz zwischen dem Leistungsversprechen der Politik und den Bedürfnissen der zukünftigen Ärztegeneration zunimmt, dann liegt das Problem nicht bei den Ärztinnen und Ärzten, sondern bei der Politik“, warnte Barjenbruch. (cben)

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