Hessen: Reform des Bereitschaftsdienstes löst Protest aus

Noch sind es nur Pläne, doch die Neuorganisation des Bereitschaftsdienstes ruft bei Ärzten Widerstand hervor.

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FRANKFURT/WIESBADEN (bee). Eine Neuorganisation des ärztlichen Bereitschaftsdienstes steht in Hessen anscheinend kurz bevor. Die Vertreterversammlung der KV Hessen hat vor einiger Zeit einen Ausschuss eingerichtet, der an Plänen zur Neuorganisation arbeitet.

Dem Vernehmen nach strebt die KV eine "zeitnahe Reorganisation" des Notdienstes an. Vor allem in den ländlichen Gebieten sei dies notwenig, heißt es aus der KV.

Anhand der Daten zur hausärztlichen Versorgung, die die KV kürzlich veröffentlicht hat, kann man ablesen, dass sich besonders in ländlichen Regionen der Bereitschaftsdienst zeitweise zu einem 24-Stunden-Dauerdienst entwickelt haben muss.

Stundenpauschale ist Stein des Anstoßes

Einer der Kernpunkte bei der Neuorganisation sei demnach die Einführung einer Stundenpauschale in Höhe von 50 Euro. Auch sollen nach dem bisherigen Diskussionsstand die lokalen Einzelhaushalte abgeschafft werden, aus denen teilweise Zusatzpauschalen bezahlt werden können.

Gegenwind bei der Neuorganisation erhält die KV vor allem aus städtischen Regionen - die Organisation des Dienstes sei bereits gut und habe sich lange bewährt.

Gerade beim Thema Stundenpauschale und dem Wegfall von Zusatzpauschalen formiert sich Widerstand. In städtischen Regionen sei pro Nacht viel mehr zu tun, als es mit einer Pauschale abgegolten werden könne.

Das Thema steht nicht nur auf der Klausurtagung der KV Ende August: Auch auf einer Sitzung des Gesundheitsausschusses des Kreistages soll darüber gesprochen werden. Allerdings ohne das Ziel einer Änderung, heißt es beim Gesundheitsdezernat.

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