Speziallabor für Endokrinologen ist fachgebietstypisch

MÜNCHEN (sto). Der Berufsverband Deutscher Endokrinologen (BDE) hat der Behauptung widersprochen, dass die Selbstzuweisung im Labor zu einer unwirtschaftlichen Ausweitung der Leistungen führt.

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Die Endokrinologen seien neben den Rheumatologen eine der Facharztgruppen, "bei denen das fachspezifische Labor ein entscheidender Bestandteil der Weiterbildung zum Facharzt ist und damit zur Kernkompetenz des Fachgebietes gehört", erklärte BDE-Vorsitzender Dr. Thomas Eversmann.

Ein Laborwert ohne Symptome und Befunde und ohne Patienten-Kontakt bleibe eine leere "Hausnummer", erklärte Eversmann in einer Stellungnahme zu einem Interview von Dr. Bartl Wimmer, Geschäftsführer der Synlab Gruppe, in der "Ärzte Zeitung".

Die Beurteilung der Laborwerte sei entscheidend von den individuellen Bedingungen des Patienten abhängig. Den Laborärzten liege hingegen allenfalls eine Diagnose als Indikation für eine Laboranforderung vor.

Nur 16 Endokrinologen in Bayern

Zugleich widersprach Eversmann der Behauptung, dass bei Fachärzten mit eigenem Labor die Selbstüberweisung zu einer unwirtschaftlichen Leistungsausweitung führe.

Ein eigenes Labor könne nur dann wirtschaftlich geführt werden, wenn der Arzt nicht mit wenigen Patienten viel Labor macht, sondern beispielsweise mit vielen endokrinologischen oder rheumatologischen Patienten arbeitet, also hauptsächlich im eigenen Schwerpunkt tätig ist.

Tatsächlich entfalle der größte Anteil an der Ausweitung im Speziallabor auf die Auftragsüberweisungen aus allen ärztlichen Gruppen und sei nicht durch die fachärztlichen Speziallabore bedingt. So gebe es in Bayern lediglich 16 Endokrinologen und etwa 90 Rheumatologen.

"Die fachgebietsbezogene umfassende Kenntnis der endokrinologischen Krankheitsbilder und die analoge Kenntnis der differenzialdiagnostischen Laboranalytik ermöglicht eine zielführende, rationale und daher nachweisbar wirtschaftliche Labordiagnostik", die auch unverzichtbar sei, betonte Eversmann.

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